War tatsächlich die Herbeiführung einer Zugentgleisung geplant?
Gegenseitige Anschuldigungen beschäftigen die Polizeibeamten in St. Johann.
ST. JOHANN. Ein 62-jähriger Staatenloser erstattete am Dienstagnachmittag bei der Polizeiinspektion St. Johann Selbstanzeige. Er gab an, von seinem 19-jährigen Bekannten aus Aserbaidschan angestiftet worden zu sein, einen Zug zwischen Salzburg und Linz entgleisen zu lassen. Dafür sollte der Staatenlose einen Gegenstand auf die Gleise legen.
20.000 Euro für die Horrortat
Der Aserbaidschaner sollte 20.000 Euro von einem unbekannten Auftraggeber für diese Tat bekommen. Der 62-Jährige gab zu, bereits etliche Straftaten, vorwiegend Diebstähle bei Baustellen und Einschleichdiebstähle gemeinsam mit dem 19-Jährigen begangen zu haben. Bei dieser Straftat mit der Zugentgleisung entschied sich der Staatenlose aber, diese aufgrund der Folgen nicht zu begehen.
"Fast wäre es zum Unglück gekommen"
Der in Serbien geborene Staatenlose erzählte, dass er bereits in Oberösterreich zur Tatausführung gewesen sei, dort aber sein Vorhaben abgebrochen hat. Die Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz übernahmen daraufhin die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit den Beamten der Polizeiinspektion.
Beschuldigter stellt sich den Fragen
Die Beamten der PI St. Johann fanden heraus, dass sich der Aserbaidschaner, der in St. Johann gemeldet ist, derzeit in Italien aufhält und konnten den Mann dazu bewegen, nach Österreich zur Abklärung des Sachverhalts zu fahren. Er kam am Mittwoch noch in der Nacht zur Vernehmung in die Bezirkshauptstadt und gestand die Beteiligung an gemeinsamen Diebestouren, leugnete aber die schwere Anschuldigung der Anstiftung zur Herbeiführung einer Zugentgleisung.
"Ich bring dich ins Gefängnis"
Laut Angaben des 19-Jährigen änderte sich das freundschaftliche Verhältnis der beiden ab jenen Zeitpunkt, als der Aserbaidschaner bei den Straftaten nicht mehr mitmachen wollte. Laut Aussagen des 19-Jährigen benötigte der Staatenlose den Aserbaidschaner für die Diebestouren. Der 62-Jährige akzeptierte das nicht und drohte dem 19-Jährigen immer wieder, diesen ins Gefängnis zu bringen. Laut Aussagen des Aserbaidschaners drohte ihm der Staatenlose bereits vor einem Jahr mit Beteiligung an einer Zugentgleisung, für die der 19-Jährige in Haft gehen soll. Der 19-Jährige gab an, dass der 62-Jährige die Drohungen mit der Zugentgleisung immer aussprach, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte.
Die Ermittlungen des Bezirkskriminaldienst St. Johann sind noch im Laufen. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Staatsanwaltschaft Salzburg berichtet.
Quelle: LPD Salzburg
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