Für eine Zukunft im Pongau
In der Asylunterkunft Steinacherhaus in Goldegg leben 15 Asylwerber mit unterschiedlichen Plänen.
"Ich habe in meiner Heimat Rechtswissenschaft studiert. Hier mache ich in der HTL Hallein eine Ausbildung zum Steinmetz. Mein Ziel wäre es aber auch hier mein Studium wieder aufzunehmen", erzählt der 23-jährige Ibrahim aus Syrien. Er ist mit seiner Familie vor einem Jahr nach Österreich gekommen und lebt mit 14 anderen Asylwerbern in der Unterkunft Steinacherhaus in Goldegg. Seine Schwester Lourin wohnt mit ihrer einjährigen Tochter Roschna auch hier. Während des Krieges hat sie als Lehrerin gearbeitet: "Mein Traum wäre es, Designerin zu werden. Aber hier zu sein, ist fürs Erste schon gut genug." Für ihre Tochter wünscht sie sich eine Zukunft in Sicherheit.
Fünf Männer in Ausbildung
Fünf Männer in Ausbildung
Josefine Reppnig und Evi Huber sind über den Verein "Welcome Goldegg" angestellt und seit einem Jahr für ihre 15 Flüchtlinge zuständig. "Wir begleiten zwei Familien und sechs alleinreisende Personen und freuen uns über ihre gute Entwicklung." Drei junge Männer konnten eine Ausbildung in der HTL Hallein beginnen, zwei sind in der Tourismusschule Bischofshofen untergekommen und eine Afghane holt den Pflichtschulanschluss mit dem Ziel nach, sein Studium in Betriebswirtschaft wieder aufnehmen zu können.
Arbeit im Tourismus
Zwei Asylwerber mit positivem Bescheid konnten bereits eine berufliche Tätigkeit im Tourismus aufnehmen. "Das freut uns sehr. Vor allem weil wir hören, dass die Arbeitgeber zufrieden mit ihren Leistungen sind und die beiden sehr an Selbstbewusstsein gewonnen haben. Endlich können Sie wieder für ihr Leben selbst aufkommen", so Evi Huber, die weiß: "Es ist nicht immer leicht auf engem Raum mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzuleben. Aber bis jetzt haben wir alle Probleme lösen können. Der Umgang im Haus ist respektvoll und die Bewohner sind dankbar." Gemeinsam mit Kollegin Josefine Reppnig führt sie die "Neo-Pongauer" in den Jahresfestkreis ein, bespricht Sitten und Bräuche: "Wir waren beim AMS und bei der istar, um den Bewohnern unsere Arbeitswelt näherzubringen und unternehmen Ausflüge." Vielen standen heuer erstmals auf Eislaufschuhen oder in Schneeschuhen.
Dankbar für viel Hilfe
Der Verein bedankt sich bei den Unterstützern, die ihre Freizeit investieren, um Deutschunterricht zu geben, die Bewohner zu Unternehmungen motivieren, zuhören, wertvolle Tipps geben, oder mit Kleidung, Möbel, Bettwäsche versorgen.
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