"Käth und Nanei" hätten ihre wahre Freude

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LAMMERTAL/FLACHAU (ap). "Beton ist gut für die Statik, Holz für die Seele", schmunzelt Theresia Harml mit einem wohlwollenden Lächeln, während sie die große althölzerne Türe ihres vor 400 Jahren errichteten Bauernhauses bei Lungötz öffnet.

Juwel im Lammertal
Zu viele Kindheitserinnerungen schweben zwischen den dicken alten Gemäuern, als dass die Flachauerin vor fünf Jahren dem Abrissbescheid aufgrund statischer Probleme nachgeben hätte können. "Das Haus ist von außen ein altes, aber liebevoll renoviertes Bauernhaus, wie man es öfter sieht. Dem Besucher eröffnet sich die Besonderheit aber erst beim Übertreten der Türschwelle. Irgendwie spürt man den Geist von früher, der Menschen, die darin lebten und deren Geschichte, welche die Räume erfüllt", so Harml.

Haus nach Schwestern benannt
Zuletzt waren es die ledigen Schwestern Käth und Nanei Rieger, die am Großschlaggut auf Leibrente lebten und arbeiteten. "Mein Vater hat 1974 den Hof von deren Bruder Martin gekauft. Schon in frühester Jugend war ich fasziniert von diesem Kraftplatz", erinnert sich Harml, die in Flachau den Tauernhof und das Steakhouse führt. Im Gedenken an das Wirken der beiden "einschichtigen" Damen, die Theresia Harml noch persönlich gekannt hat, ist das Haus nach ihnen benannt.

Das Holz ist überall
"Altes Holz und Möbel wollte ich unbedingt erhalten. Was neu eingebracht wurde, ist aber auch in Österreich gewachsen", so Harml und zeigt auf den Dielenboden aus oberösterreichischer Duglasie. Darauf machen sich Oma's Kästen, Schränke, Anrichten und sogar ihr altes Spinnrad ausgeprochen gut. Zirbenbetten leisten ihren Beitrag zum Wohlbefinden, von Ruß geschwärztes Deckenholz zeugt von kalten Lammertaler Wintern, der Lärchenbalkon präsentiert sich in traditionellem Schnitzmuster.

Auftanken im Ohrensessel

Mit Inspirationsanstößen von Architekt Tom Lechner hat Theresia Harml jeden Winkel des Hauses durchdacht. "Wenn man Altem neues Leben einhaucht, muss man aufpassen, bestehende Energie nicht kaputt zu machen. Die Wände wollten wir bewusst erhalten. Alles Neue dezent und handwerklich gekonnt einbauen, unaufdringlich und doch sichtbar", erzählt Harml, während sie sich in die Ohrensessel vor das von Tageslicht durchflutete Panoramafenster setzt und das breite Bergpanorama vom Tennengebirge bis zur Bischofsmütze genießt.

Willkommen geheißen
Und auch die Nachbarn freuen sich über die Pongauerin. "Als wir das erste Mal herinnen geschlafen haben, standen am Morgen drei Rehe vor dem Fenster. Wie ein Begrüßungskomitee", strahlt Harml. Aktuell wird das Haus vermietet. An – wie die Gastgeberin sagt – "Menschen, die einfach hier her müssen".

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