"Msalaba Mwekundu" heißt Rotes Kreuz auf Suaheli

Christoph Grübler aus Gastein bei seinem Einsatz in  Kagera (Tansania). | Foto: Rotes Kreuz
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  • Christoph Grübler aus Gastein bei seinem Einsatz in Kagera (Tansania).
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Junge freiwillige Rot Kreuz Mitarbeiter verbringen derzeit je einen Monat in Tansania, um den Menschen dort Erste Hilfe und Hygiene-Grundlagen beizubringen. 
"Grund dafür ist, dass heute noch Menschen in Tansania an den Folgen einfacher Verletzungen sterben – wenn z.B. Schnittwunden eine Blutvergiftung verursachen", erklärt Landesrettungskommandant Anton Holzer. Die Menschen vor Ort lernen mit einfachsten Mitteln, wie einem Dreieckstuch, Verbände anzulegen. Sie erfahren, warum man sich die Hände regelmäßig Waschen soll und wie eine stabile Seitenlage ausgeführt wird.

Ein Gasteiner mit dabei

Einer der ersten Teilnehmer ist der Gasteiner Christoph Grübler. Der 27-Jährige ist seit über acht Jahren Rettungssanitäter. Hauptberuflich ist Grübler Maschinenbauingenieur und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Montanuniversität Leoben tätig.

Herr Grübler, aus welcher persönlichen Überzeugung haben Sie dieses Projekt begleitet?

CHRISTOPH GRÜBLER: Als ich die Projektbeschreibung gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich mithelfen will. Die Zusammenarbeit mit Kollegen der internationalen Rot-Kreuz-Familie ist eine unglaubliche Möglichkeit. Menschen in Not zu helfen, liegt uns Rot-Kreuzlern einfach im Blut und dabei auch noch andere Länder und Kulturen kennenzulernen, ist großartig.


Welche Aufgaben hatten Sie in Tansania?

CHRISTOPH GRÜBLER: Mein Salzburger Kollege Harald Madlmayr und ich waren die ersten, die im Bezirk Kagera im Nordwesten Tansanias Erste-Hilfe-Trainer ausbilden sollten. Wir haben in drei Regionen jeweils für eine Woche Rot-Kreuz-Mitglieder und Jugendliche ausgebildet. Außerdem haben wir für die nachkommenden Kollegen einiges zusammengefasst – z.B. Spezielles zur Ersten-Hilfe vor Ort: Malaria, Behelfsmäßige Rettungstechniken, usw.


Wie wurden Sie auf dieses Projekt vorbereitet?

CHRISTOPH GRÜBLER: Der auslandserfahrene Arzt, Dr. Adolf Schöppl, hat uns in Besonderheiten eingewiesen und uns die erste Woche begleitet. Das Rote Kreuz Salzburg hat zudem die Organisation übernommen und eine gewisse Grundausstattung besorgt. Dazu zählte beispielsweise ein Moskitonetz, Malaria-Prophylaxe usw.

Was haben Sie aus Tansania mit nach Hause genommen?
CHRISTOPH GRÜBLER: Für meine Lieben habe ich einige Souvenirs mitgebracht wie z.B. typische Sandalen aus alten Reifen, Tücher usw. Aber natürlich auch 
Einsichten und Erfahrungen: Wenn man das eine oder andere ruhiger angeht, geht die Welt auch nicht unter. Ganz besonders: Zufriedenheit – es sind die kleinen Dinge, die Freude bereiten könne. Wichtig ist, nichts als selbstverständlich anzusehen. Ich bin froh, dass ich gesund bin, meine Familie um mich habe und in einem Land wie Österreich leben darf.


Was war Ihre schönste Erfahrung?

CHRISTOPH GRÜBLER: Die schönste Erfahrung war die Dankbarkeit der Menschen vor Ort für unseren Einsatz. Oft hielt man sehr berührende Abschieds- und Dankesreden für uns.
 Ein Highlight war der Versuch, sich gegenseitig die Sprache beizubringen. Mein Versuch „Rotes Kreuz“ auf Suaheli ('Msalaba Mwekundu') auszusprechen, stieß auf viel Gelächter auf Seiten der afrikanischen Kollegen.


Was können die Menschen in unserer Region tun, um den Menschen in Tansania zu helfen?


CHRISTOPH GRÜBLER: Als Einzelperson kann man beispielsweise auf fairen Handel achten. Für die Menschen ist bestimmt Bildung ein sehr wichtiger Punkt. Als Techniker ist mir vor allem auch in diesem Bereich viel Aufholbedarf aufgefallen.


Würden Sie so einen Einsatz wiederholen?

CHRISTOPH GRÜBLER: Wenn Arbeitgeber und Familie mitspielen, sofort!

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