Die Frauenrolle im Sport

Helga Jochum-Burgstaller, Helga Weimann-Wiesinger, Karolina Altmann-Kogler und Michaela Schernthanner vom Pongauer Frauennetzwerk freuten sich auf den Veranstaltungsabend zum Weltfrauentag, der mit Vortrag und Film dem Thema Frauensport gewimdet wurde.
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  • Helga Jochum-Burgstaller, Helga Weimann-Wiesinger, Karolina Altmann-Kogler und Michaela Schernthanner vom Pongauer Frauennetzwerk freuten sich auf den Veranstaltungsabend zum Weltfrauentag, der mit Vortrag und Film dem Thema Frauensport gewimdet wurde.
  • hochgeladen von Agnes Etzer

Über die den Männern um nichts nachstehende sportliche Höchstleistungen von Frauen wird in den Medien oft nur am Rande berichtet. Diese Tatsache bestätigte sich bei der EM- Qualifikation 2015 der ÖFB-Fußballdamen und gab der Arbeitsgruppe des "Pongauer Frauennetzwerkes" den Ausschlag für die Themenwahl zum diesjährigen Veranstaltungsabend am Weltfrauentag. Dazu wurde die Sportwissenschaftlerin aus Wien, Dr. Rosa Diketmüller, zum Vortrag geladen. Sie nimmt seit 20 Jahren die Unterschiede zwischen Frauensport und Männersport in Freizeit und Beruf unter die Lupe. Herrscht Geschlechtergerechtigkeit, welche Möglichkeiten und auch Begrenzungen gibt es für Frauen? Diese Fragen erläuterte Frau Dr. Diketmüller.

Die Rollenverteilung
Buben müssen sich austoben, Mädchen werden viel mehr behütet. Den Burschen wird viel mehr zugetraut. Viele Sportarten werden für Mädchen als zu gefährlich vermittelt. Damit findet die Rollenverteilung im Sport unbewusst schon in der Kindheit statt. Bei Buben sind Fußballidole wie Ronaldo oder Messi stark präsent, bei Mädchen ist es nicht so eindeutig. Im Freizeitsport steht bei Männern meistens der Wettkampf im Vordergrund, wobei sie Mut und Muskelkraft beweisen können. Frauen hingegen ist Spaß wichtiger. Sie treiben Sport der Fitness und der Gesundheit wegen. Ein Trend zeigt immer mehr Frauen im Fitnessstudio an den Kraftgeräten. Auch sie fühlen sich mit mehr Muskeln, die auch sichtbar sind, stärker und ästhetisch.

Männersport medial bevorzugt
In 75 % der Sportberichterstattungen sind Männer die Hauptdarsteller. Sportlerinnen werden in den Medien als nett und hübsch präsentiert. Männliche Sportler werden hingegen in Aktion und bei Demonstration ihrer Muskelkraft gezeigt. Männersport wird spektakulär dargestellt. Der Abfahrtslauf der Herren auf der Streif beispielsweise wird viel stärker vermarktet als der Nachtslalom der Damen in Flachau. Hier merkte die Sportwissenschaferin aber an, dass auch Sportlerinnen, die ebenfalls eine spektakuläre Sportart wie Freeriden ausüben, unbekannt sind, weil ihnen medial fast keine Beachtung geschenkt wird. Sportlerinnen wie Lindsey Vonn inszenieren sich mittels Werbefotos selbst, um mehr Aufmerksamkeit zu erlangen. Die vorgeschriebenen Bikini-Höschenbreite mit sieben Zentimetern im Frauen-Beach-Volleyball zielt auf höhere Einschaltquoten hin. Die Beauty-Beratung der ÖSV-Skidamen sollte wohl auch in diese Richtung gehen. Diese Beispiele von Frau Dr. Diketmüller brachten die Geschlechterunterschiede in den Medien auf den Punkt.

Ungerechte Grenzen
Laut Sportwissenschaft gibt es genetisch keine biologischen Grenzen für Frauen hinsichtlich weiter, schneller, höher als Männer, auch für das "Fußballgen" gibt es keinen Beleg, fügte die Sportwissenschaflerin mit einem Zwinkern im Vortrag noch hinzu. Grenzen werden demnach von der Gesellschaft gesetzt. Im Freizeitbereich durch oftmals weniger sozialer Einrichtungen, im Profisport mit weniger Gehalt aufgrund geringeren Werbewert durch weniger medialer Beachtung.

Im Kino Rollen getauscht
Der Film "Männer im Wasser" passte perfekt zum Vortrag und gab dem Abend einen lustigen Abschluss. Hier konnte man die von Frau Dr. Diketmüller erläuterten Fakten wiederfinden, allerdings im Rollentausch der Geschlechter. Hier eroberten nämlich Männer eine von Frauen dominierte Sportart (Synchronschwimmen) - und das am Ende durch deren Teamgeist mit Erfolg.

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