Extremsportler Zitzenbacher schaffte Ultratrail um die drei Zinnen unter 24 Stunden
SCHWARZACH/CORTINA (aho). 23 Stunden und 19 Minuten dauerte die Hitzeschlacht um die Drei Zinnen in Südtirol für Extremsportler Fredl Zitzenbacher. Der Schwarzacher absolvierte mit dem "The North Face Lavaredo Ultra Trail" bereits seinen 61. Ultra-Lauf, die allesamt mindestens über die Marathon-Distanz von 42 Kilometern führten. Beim Klassiker in Cortina d'Ampezzo warteten 119 Kilometer 5.800 Höhenmeter auf ihn und seinen Laufpartner Richard Pirngruber.
Schmankerl heraussuchen
Härter, steiler länger – immer wieder bieten Veranstalter noch intensivere Trail-Running-Bewerbe an. Welchen Boom der Sport in den letzten Jahren weltweit erlebte, zeigt sich an den vielen Events, die jährlich hinzukommen. "Da wird es selbst für uns erfahrenen Läufer immer schwerer, sich einen Wettkampfplan zu erstellen und sich die richtigen Schmankerl herauszusuchen", sagt Zitzenbacher. Für Rennen, die über die 100-Kilometer-Marke hinausgehen, gibt es eine weltweit aktive Vereinigung, die sich die schönsten, schwersten und intensivsten Rennen herauspickt, um sie mit dem Label „Ultra Trail World Tour“ zu versehen. "Der Lavaredo Trail ist in Insider Kreisen schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern viel mehr ein 'must have' im Rennkalender", erklärt Zitzenbacher.
Start im Scheinwerferlicht
Bei perfekten Bedingungen fiel pünktlich um 23 Uhr der Startschuss für 1500 Teilnehmer aus 60 Nationen. "Für die nächsten zwölf Stunden war mit keinem Niederschlag zu rechnen. Ganz im Gegenteil – wir erwarteten eine Hitzeschlacht, sobald die Sonne aufgegangen sein würde", erzählt Zitzenbacher. Für rund sechs Stunden ging es durch die Dunkelheit. "Das Scheinwerferlicht der 1500 Stirnlampen sorgte für eine ganz spezielle, fast romantische Stimmung – lägen da nicht 119 Kilometer und acht Bergpässe vor uns."
Für das Duo begann das Rennen nach Wunsch, erst zwischen der zweiten und dritten Labestelle kamen gleichzeitig mit dem Tageslicht die ersten Probleme. Genau zu jenem Zeitpunkt, an dem für die beiden das härteste Teilstück der Strecke begann, wurde die Hitze nach etwa zwölf Rennstunden richtig unangenehm. "Der Abschnitt zwischen Kilometer 72 und 95 war ohne Labestelle und auch nur mit bedingter Hilfe im Notfall zu absolvieren. Im selben Abschnitt verbarg sich zudem noch ein Teilstück, in dem mehr als 1.000 Höhenmeter auf teilweise 'unlaufbaren' Passagen zurückzulegen waren," beschreibt Zitzenbacher die fünfstündige Phase mit den Worten "mehr Krampf als Kampf". Für die letzten 24 Kilometer kam auch noch stärker werdender Regen hinzu.
Mit Ergebnis zufrieden
"Das Rennen war ein echter Kraftakt und zählt ganz sicher zu den härtesten, aber auch schönsten, an denen ich je teilgenommen habe", blickt Zitzenbacher auf den zweitlängsten Bewerb seiner Karriere zurück. Von den 1.500 Startern erreichten gute 1.000 das Ziel – "Gesamtrang 515 war da für uns ganz ok."
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