AK stellt Siegfried Pichlers Nachfolger vor
Beim Redaktionsbesuch zeigte sich der AK-Vorstand für die kommenden Herausforderungen gerüstet.
BISCHOFSHOFEN (aho). Der scheidende AK-Präsident Siegfried Pichler stattete mit seinem Team den Bezirksblättern in Bischofshofen einen Besuch ab. Dabei stellte er seinen Nachfolger Peter Eder vor, der ab 23. März 2018 die Aufgaben in Angriff nehmen wird.
"Peter Eder übernimmt die beiden Funktionen in AK und ÖGB in einer schwierigen Phase, in der es politisch heftige Diskussionen um die sozialen Sicherheiten gibt. Aber für uns ist es immer eine Auszeichnung, wenn uns gewisse Institutionen angreifen. Dann machen wir nämlich unsere Sache richtig", sagt Pichler. Mit mehr als 200 Mitarbeitern sei die AK ein starkes Team, das sich für die Interessen der Arbeitnehmer einsetze, auch wenn sie sich damit nicht nur Freunde mache.
Auf Augenhöhe agieren
"Wir müssen in der Sozialpartnerschaft wie in jeder Partnerschaft auf Augenhöhe agieren. Ich bin ein Konsensmensch und suche nach fairen Lösungen für alle Seiten", erklärt Eder. Er stellt die Frage, wer von der diskutierten Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft profitieren würde und beantwortet sie gleich selbst: "Keinem Arbeitnehmer, nicht einmal den Spitzenverdienern, nützt diese Abschaffung. Die Mitgliedsbeiträge sind extrem gering im Vergleich zu dem, was die Sozialpartner für die Arbeitnehmer leisten."
Bildung in Regionen fördern
Beim Thema Bildung und Ausbildung sieht Eder große Herausforderungen auf sich zukommen: "Wir setzen uns für faire und gute Löhne ein. Dafür braucht es entsprechend gute Ausbildungsmöglichkeiten, besonders abseits vom Ballungszentrum. Die Parteipolitk muss raus aus dem Bildungssystem." Mit der HTL im Pongau konnte einer der Grundsteine gelegt werden, Pichler weiß aber: "So ein Projekt muss angemessen sein. Wenn es bereits vor 15 Jahren eine HTL im Pongau gegeben hätte, hätten viele Absolventen keine Jobs gehabt. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, weil auch der Druck der Betriebe größer geworden ist."
Vorzeige-Projekt im Pongau
Mit dem Technischen Ausbildungs Zentrum (TAZ) in Mitterberghütten und der Fachhochschule in Puch verfügt das Land Salzburg über zwei bundesweite Vorzeigebeispiele in Sachen Sozialpartnerschaft. "Unsere Aufgabe ist es, die täglichen Veränderungen wahrzunehmen und unserer Schutzfunktion zu erhalten", sagt Eder. Obwohl der Pongau im Schnitt die zweitniedrigsten Gehälter (nach dem Pinzgau) hat, sehen Pichler und Eder im Bezirk Stärken. Bedingt von saisonaler Arbeit im Tourismus seien die Durchschnittslöhne zwar niedrig, der Pongau profitiere aber einerseits von der starken Industrie, andererseits von einer guten Infrastruktur durch Autobahn und Schienenverkehr. "Die Dreibeinigkeit mit Industrie, Gewerbe und Handel machen den Pongau von einzelnen Krisen weniger betroffen", weiß Pichler.
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