Landjugend beendet Bildungsprojekt mit Speckselchen und Motorsägenschnitzen
PONGAU/TENNENGAU (aho). Mit zwei abschließenden Kursen für den Landjugendbezirk Pongau-Tennengau ging das landesweite Projekt "Altes Handwerk neu erleben" in der Fachschule Winklhof in Oberalm dem Ende zu. Nach Kursen zu den Themen Obstbaumschnitt, traditionelles
Zaunbinden, bäuerliche Hausapotheke, Korbflechten, Schnapsbrennen und
Schindlproduktion fanden zum Abschluss der Initiative ein Kurs zum
Speckselchen und ein Motorsägen-Schnitzkurs statt.
Ziel: Wissen erhalten
In jedem Bezirk Salzburgs werden andere regionale Bräuche und handwerkliche Besonderheiten gelebt. Da bereits viel Wissen über das Handwerk verlorengegangen ist, hatte die Landjugend ein spezielles Bildungsprojekt namens "Altes Handwerk neu erleben" konzipiert. Gemeinsam mit den Bezirksbildungs- und Agrarreferenten wurde ein Workshop-Pool ausgearbeitet, der traditionelles und kulturelles Handwerk mit Augenmerk auf Besonderheiten der Region vermittelt. Das Projekt wurde mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER) realisiert.
Selchen ist schon Rarität
Bei den beiden abschließenden Kursen für den Pongau und Tennengau ging es um die Herstellung kulinarischer Köstlichkeiten sowie um das Schnitzen mit der Motorsäge. Das Handwerk des richtigen Speckselchens ist schon fast eine Rarität und wird nur von wenigen Personen beherrscht. Die Referenten erklärten, welche Fleischteile zum Selchen verwendet werden, wie das Fleisch vorbereitet wird und worauf geachtet werden muss.
„Für den herkömmlichen Speck werden Bauch und Schopf vom Schwein verwendet. Auch Stelzen vom Schwein und diverse andere Fleischsorten können mittels Selchen haltbar gemacht und zu einer Köstlichkeit verarbeitet werden“, sagt Peter Gschaider, der den Kurs im Pongau-Tennengau durchführte. Die Teilnehmer konnten den kompletten Verarbeitungsvorgang vom Stück Fleisch bis zum fertigen Speck mitverfolgen.
Sicherheit hat Vorrang
Beim Motorsägen-Schnitzkurs schnitzte Referent Norbert Brandtner mit den Teilnehmern Holzfiguren aus Rundholzrohlingen – das Ergebnis waren 30 Zentimeter hohe Holz-Eichhörnchen. Die richtige Handhabung und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen standen bei der Vorbereitung im Mittelpunkt. „Besondere Acht muss man auf die obere Spitze des Schwertes geben. Berührt nämlich diese zuerst das Holz, ist es wahrscheinlich, dass es einen Rückstoß gibt“, erklärt Brandtner. „Wichtig ist auch die persönliche Schutzausrüstung mit Schnitzschutzhose, Schuhen, Helm und Handschuhen sowie der Sicherheitsabstand beim Arbeiten. Mindestens zwei Meter sind beim Schnitzen mit der Motorsäge ein guter Richtwert.“
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