Weniger Arbeitslose, aber niedrigste Löhne: AK-Präsident Pichler präsentierte Pongauer Wirtschaftszahlen.

Bezirksstellenleiter Franz Grübl und AK-Präsident Siegfried Pichler legten beim Bezirksbesuch im Pongau die Zahlen offen.
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  • hochgeladen von Alexander Holzmann

PONGAU (aho). Mit 1,6 Prozent Beschäftigungszuwachs (plus 580 Stellen) und minus 4,7 Prozent Arbeitslosigkeit (114 Personen) verzeichnete der Pongau zwischen 2015 und 2016 bessere Werte als der Landesdurchschnitt. „Der Tourismus stützt den Pongauer Arbeitsmarkt, doch der produzierende Sektor, der gute Einkommen bietet, nimmt immer weiter ab", sagte AK-Präsident Siegfried Pichler im Rahmen seines Bezirksbesuchs bei der AK-Bezirksstelle Pongau in Bischofshofen.
"Diese Wirtschaftsstruktur sorgt dafür, dass im Pongau die niedrigsten Einkommen des Bundeslandes erzielt werden. Mitverantwortlich dafür ist die starke saisonale Schwankung, die vor allem auf das Gastgewerbe zurückzuführen ist." Jeder 4. Arbeitsplatz der Region befindet sich im Jänner in der Tourismusbranche. Auch im Sommer ist fast jeder fünfte Arbeitsplatz im Tourismus zu finden. Der langfristige Arbeitsplatzzuwachs im Pongau konzentriert sich mit einem Plus von 529 Jobs (+6 Prozent) ebenfalls auf diese Branche.

Niedrigstes Einkommen

Der Pongau ist mit 1.860 Euro Bruttoeinkommen monatlich mittlerweile im Bezirksranking auf den letzten Platz zurückgefallen. Netto bedeutet das für die Pongauer im Schnitt monatlich 1.408 Euro am Lohnzettel. Im stärksten Salzburger Bezirk, dem Flachgau, haben die Beschäftigten im Vergleich um 163 Euro monatlich mehr netto zur Verfügung. „Dieser Einkommensunterschied liegt in den Gebirgsbezirken vor allem am hohen Anteil an Arbeitsplätzen im weniger gut dotierten Dienstleistungssektor", erklärt Pichler. "Der Weg in Richtung Ganzjahrestourismus verbessert diese Situation allerdings, weil dadurch die saisonale Arbeitslosigkeit sinkt."

7.402 Beratungen im Pongau

Erfreulichere Zahlen wurden bei den Beratungen und dem erkämpften Geld für Arbeitnehmer präsentiert. In den ersten drei Quartalen 2016 führte die Bezirksstelle im Pongau 7.402 Rechtsberatungen durch – davon 1.119 persönlich und 4.719 telefonisch. „Der Löwenanteil entfällt mit 5.888 Gesprächen auch heuer auf den Bereich Arbeitsrecht“, sagt Bezirksstellenleiter Franz Grübl. Bis Ende September diesen Jahres wurden in 187 Interventionen 120.822 Euro für betroffene Arbeitnehmer erkämpft.
Besorgt ist Grübl darüber, dass es Dienstgeber immer öfter auf Klagen ankommen lassen: "Selbst bei klaren und eindeutigen Verstößen gegen die elementarsten arbeitsrechtlichen Bestimmungen lenken Dienstgeber oft erst ein, wenn geklagt wird." Zwar handle die Mehrheit der Unternehmer korrekt, jedoch gäbe es bereits eine Herde schwarzer Schafe, die die Arbeitnehmer benachteiligt, ergänzt Pichler.

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