Mittelalterfest
Ein Wochenende im Mittelalter
PURKERSDORF (bw). Am Hauptplatz tummelten sich edle Ritter und grausame Henker. - In das Jahr 1255, als das Purkersdorfer Wasserschloss erstmals urkundlich erwähnt wurde, fühlten sich die Besucher des Mittelalterfestes zwei Tage lang zurück versetzt. Am Hauptplatz konnte man dem Deutschordensritter Roman von Dernperc oder dem Sergeanten des Templerordens, Manuel Simroth, begegnen. Lustige Spielleute wie Arnulf das Schandmaul erfreuten das Ohr der edlen Fräulein, während sich das männliche Fußvolk bei der Whiskyverkostung von Chrissy Schaller und Peter Paul Wutzlhofer laben konnte. Peter Sperk sorgte mit den Landsknechten der Mauerbacher Pfadfinder für deftige Verpflegung mit Tiroler Gröstl und "Drachenblut"-Himbeerwasser.
"Bei uns muss man am Mittelalterfest 20 Euro eintritt zahlen", war Klaus Kummle aus Bad Säckingen begeistert, der mit einer Reisegruppe zu den Schwertkampf-Vorführungen angereist war. Große Aufmerksamkeit erregten auch zwei Folterknechte aus Scheibbs mit mittelalterlichen Torturen auf der Streckbank, mit der Kneifzange oder mit Daumenschrauben. "Im Mittelalter ist man oft schon an kleinen Wunden gestorben", zeigte sich Karl Kaufmann wenig begeistert.
KOMMENTAR
Das Mittelalter war keine Idylle
Wie schön muss es im Mittelalter gewesen sein! Alles war einfach und bio. Jeder kannte seinen Platz in der Gesellschaft. Edle Ritter sorgten für Sicherheit und gekämpft wurde nur für das Gute.
Ohne Kranken-, Arbeitslosen- und Pensionsversicherung sah die Realität freilich ganz anders aus. Hungersnöte und Seuchen rafften viele Menschen gnadenlos dahin. Das Leben war primitiv, bildungsfern und ein ständiger Kampf um das tägliche Brot. Das Mittelalter ist schön, aber nur für ein Wochenende lang.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.