Musisches am Sonntag

Wiener Schmäh und Berliner Schnauze

Johannes Terne und René Rumpold lieferten sich im Festsaal des Gymnasiums ein humoristisches Duell.

PURKERSDORF (bw) - Der eine ist ein Schauspieler aus der ehemaligen DDR, der seit 1999 als festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und gleichzeitig als Film-Bösewicht bekannt wurde. Der andere ist ein glänzender Operntenor, der schon im zarten Alter von neun Jahren am Stadttheater Klagenfurt debütierte.

Für ein musisches Duell im Festsaal des Purkersdorfer Gymnasiums brachte das gut eingespielte Duo also die besten Voraussetzungen mit. Johannes Terne lobte gesanglich die "Berliner Luft, Luft Luft", packte die Badehose ein und fuhr zum Wannsee hinaus.

René Rumpold konterte mit einem Ausflug ins Weiße Rössl am Wolfgangsee und einer Liebeserklärung an die Donaumetropole: "Wien, Wien, nur du allein". Schlussendlich zeigten sich "Wiener Schmäh" und "Berliner Schnauze" ebenbürtig, das Duell endete unentschieden.

Publik hatte viel zu lachen

"Wien und Berlin sind auf einer Wellenlänge", meinte Erika Welser amüsiert. "Da lässt sich keiner unterkriegen", war auch Wilfriede Schmalz überzeugt. Nur Prof. Peter Schnitt, der als ehemaliger Außenhandelsdelegierter der Wirtschaftskammer über viele internationale Erfahrungen verfügt, sah im realen Leben die Deutschen im Vorteil: "

Da setzt sich der Berliner durch, die Deutschen sind gute Rhetoriker, nur die Franzosen sind noch besser."

Mit großem Interesse verfolgten auch Gerald Martinek und Barbara Rass die Veranstaltung des Kulturbundes Wiental. Die bekannte Chorsängerin und Mezzosopranistin gab selbst schon viele Liederabende gemeinsam mit Markus Vorzellner als Korrepetitor.
Beim nächsten musischen Vormittag am 12. Juni stehen dalmatinische Geschichten aus der Monarchie auf dem Programm, berichtete Maria-Anna Pleischl. Für den Herbst möchte Ernst Grossmann, der Impresario und Obmann des Kulturbundes Wiental, den Sohn von Hermann Leopoldi für ein Gastspiel in Purkersdorf gewinnen:

"Ich habe ihn in der deutschsprachigen Community auf Gran Canaria kennengelernt, kann aber noch nicht mehr verraten."

Da der Besuch von Kulturveranstaltungen jetzt wieder ohne FFP2-Maske möglich ist, erhoffen sich viele Kulturvereine in Zukunft steigende Besucherzahlen und eine bessere Auslastung der Spielstätten als in der Phase der Pandemie.