Kommandowechsel Feuerwehr Purkersdorf
Die Bombe, die ein Topf war

Nimmt Abschied von der Kommandobrücke: Viktor Weinzinger | Foto: Archiv
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Nach 30 Jahren im Kommando der Freiwilligen Feuerwehr übergibt Viktor Weinzinger an die jüngere Generation. Im Bezirksblatt erinnert er sich.

PURKERSDORF. Es war kein Bubentraum und es waren auch keine hehren Gedanken, die Viktor Weinzinger dazu bewogen haben, Feuerwehrmann zu werden. "Ich war mit meinem besten Freund unterwegs, als er zu einem Einsatz gerufen wurde", schmunzelt der nunmehrige Ex-Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Purkersdorf über seine Anfänge, "Er ließ mich also stehen, rückte aus und ich blieb zurück. Dabei wollte ich doch so gerne auch dabei sein."

Gesagt, getan

Anderntags trat Weinziger, 1997 gerade im besten Teenageralter, bei der Feuerwehr ein - ein Entschluss, den er bis heute nicht bereut hat. Seine Karriere liest sich wie aus dem Lehrbuch. "Ich habe verschiedene Kurse absolviert und es hat sich ergeben, dass ich zunächst Gruppen- und dann Zugskommandant wurde", hat Weinzinger alle seine Stationen bei der Feuerwehr im Kopf parat, "Vor 30 Jahren wollte das Kommando an die Jüngeren übergeben und so wurde ich Kommandant-Stellvertreter. Dass ich fünf Jahre später zum Kommandanten gewählt wurde, hat einen tragischen Hintergrund: mein Vorgänger Fery Schirak war unerwartet gestorben." Nun hat Weinzinger selbst an seinen Nachfolger, Michael Gindl, übergeben, weil "die Zeit reif ist für ein jüngeres Kommando mit neuen Ideen und Visionen."

Früher war mehr Gummistiefel
Das erste Einsatzgewand für den frisch gebackenen Feuerwehrmann war eine Art Schlossermontur in grün, ein Helm und Gummistiefel, Weinzinger: "Die Technik hat in allen Belangen - von der Mannschaftsausrüstung bis zum Fuhrpark - Quantensprünge, auch in Bezug auf die Sicherheit, gemacht. So ist zwar alles viel komplexer geworden, dafür stehen uns auch ungleich mehr technische Hilfsmittel zur Verfügung." Auch die Einsätze, zu denen man gerufen wird, haben sich verändert: weniger Brände, mehr technische Einsätze und wenn Naturgewalten wüten, dann zunehmends punktueller und heftiger als früher.

Und plötzlich war die Brücke weg

Zu wie vielen Einsätzen Viktor Weinziger in seiner Feuerwehrlaufbahn ausgerückt ist, weiß er beim besten Willen nicht mehr, die Bandbreite reicht vom Klassiker Katze-vom-Baum-retten über den Katastrophendienst bis hin zu Hilfsgüterlieferungen nach Kroatien. Besonders in Erinnerung ist ihm das Hochwasser in Purkersdorf im Juli 1997, bei dem die Wien nach tagelangen Regenfällen mitten im Stadtgebiet über die Ufer getreten war, Weinzinger: "Wir waren von Sonntag Nachmittag bis Dienstag durchgehend im Einsatz. Wir schleppten Sandsäcke ohne Ende, trotzdem gingen einige Siedlungsteile quasi unter. Auch mussten wir hier und da verkeilte Stämme aus dem Flussbett lösen. Einen besonders dramatischen Augenblick erlebten wir, als wir die Arbeiten im Umfeld der Brücke bei zur Fahrschule gerade beendet hatten - plötzlich wurde die ganze Brücke von den Wassermassen losgerissen und verschwand in Richtung Aufhof."

Nicht alles Gold was glänzt

Dramatisch ließ sich auch der Einsatz in einem Garten an, zu dem Weinziger gerufen wurde: ein Kriegrelikt war gefunden worden. "Wir warteten auf die Spezialisten, aber irgenwie sah das, was da aus dem Boden heraus ragte, so gar nicht nach Bombe aus. Nach einigem Hin und Her fasste ich mir ein Herz und zog das Ding aus der Erde: Es handelte sich um ein Emaille-Reindl, von dem der Henkel rausgeschaut hatte."

Zur Sache

Viktor Weinziger übergibt das Kommando über die Feuerwehr Purkersdorf an Michael Gindl, der mit großer Mehrheit gewählt wurde. Die 119 Mitglieder (79 Aktive, 22 Jugend, 18 Reserve) sind mit modernster Sicherheitsausrüstung ausgestattet, auch der Fuhrpark von zwölf Fahrzeugen, darunter drei Löschwägen, ein Drehleiterwagen und ein Rüstfahrzeug mit leistungsstarkem Kran, entspricht dem neuesten Stand der Technik.

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