Gemeinderatswahl 2020
Die heißesten Kämpfe um die Mandate
REGION PURKERSDORF (sas/ae). Die Gemeinderatswahl am 26. Jänner steht unmittelbar bevor. Die Bezirksblätter haben sich gefragt, wo es nun am spannendsten werden könnte.
In Tullnerbach gab es knapp vor der Wahl Irritiationen: Die neue Tullnerbacher Volkspartei mit Christian Schwarz hatte alle anderen Parteien aufgerufen, eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, dass die stimmenstärkste Partei den Bürgermeister stellen und zukünftig alle politischn Kräfte auf Gemeindeebene zusammenarbeiten sollen. „Schade ist jetzt, dass sich die Liste Novomestsky und die anderen Parteien diesem ausdrücklichen Wunsch nach einem guten Miteinander im Sinne der Gemeindebürger nicht angeschlossen haben“, so Schwarz. Bürgermeister Johann Novomestsky kontert stellvertretend: „Wir haben die letzten fünf Jahre mit der Opposition gearbeitet. Daher sollte vor der Wahl kein Vertrag unterschrieben werden, der nach der Wahl keine Gültikeit hat, da der Gemeinderat über den Bürgermeister entscheidet.“ Man darf gespannt sein, wie so ein Geplänkel beim Wähler ankommt – derzeit hält die Liste Novomestsky bei acht, die ÖVP bei sechs Mandaten und die SPÖ, die mit Wolfgang Braumandl den Vizebürgermeister stellt, bei vier.
Erste Bewährungsprobe
Besonders groß ist die Spannung in Purkersdorf: erstmals im neuen Jahrtausend geht die SPÖ ohne Karl Schlögl ins Rennen. 27 Jahre lange regierte Schlögl die Wienerwaldstadt, zuletzt mit großer absoluter Mehrheit, bevor er voriges Jahr das Amt an seinen Nachfolger Stefan Steinbichler übergab. So hält die SPÖ in Purkersdorf bei 23 von 33 Mandaten, wobei davon auszugehen ist, dass sich der Vorsprung verkleinert. So heißt das klare Ziel aller anderen Parteien, die Absolute der SPÖ endlich zu brechen. ÖVP, Neos, FPÖ und die Liste Wir in Purkersdorf des Ex-FPÖlers Martin Cipak sowie die Liste Baum & Grüne sind vorsichtig optimistisch, dass das gelingt. Auch Steinbichler schätzt, dass ein paar Mandate wandern könnten, wobei er doch die realistische Hoffnung hegt, die absolute Mehrheit behalten zu können. Er erklärt warum: „Wir haben ein umfassendes Wahlprogramm mit realistischen Zielen für alle Bevölkerungsschichten – wir setzen uns fürs junge Wohnen ebenso ein wie für Seniorenbetreuung.“
Feldwiese noch immer Thema
Interessant wird es auch in Mauerbach, da drei Mandate neu zu vergeben sind: sowohl die Liste Wir für Mauerbach als auch die Liste Pro Mauerbach tritt nicht mehr an. SPÖ Spitzenkandidat Erwin Hackl geht davon aus, dass seine Partei zu den bestehenden sechs Mandaten weitere dazu gewinnen kann, sie geht mit den Themen Belebung des Ortszentrums, Mobilität und Bildung ins Rennen – und nicht zuletzt mit der Feldwiese. „In einer Umfrage von vor fünf Jahren sprachen sich 60 Prozent der Mauerbacher gegen eine großen Sportplatz auf der Feldwiese aus – auch wir machen uns gegen dieses Projekt stark“, sagt Hackl. Das Ziel der ÖVP mit Bürgermeister Peter Buchner (derzeit zehn Mandate) wiederum heißt, die 1. Position zu behalten, was durchaus im Rahmen des Möglichen liegt.
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