Ein Herz für Hunde mit Handicap
Die Pressbaumerin Katharina Hengl-Schmidl engagiert sich mit viel Herzblut für Hunde mit Behinderung.
PRESSBAUM. Hundehaltung im Allgemeinen ist oft schon eine herausfordernde Aufgabe – doch was wenn der Hund noch dazu eine Behinderung hat? "Es gibt ganz viele behinderte Hunde und auch viel Fehlinformation", weiß Katharina Hengl-Schmidl aus Pressbaum. Sie ist Gründerin und Obfrau des Vereins "Behinderter Hund – Na und?" und hat kürzlich einen Ratgeber veröffentlicht. Der Titel: "Gelähmter Hund: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte." Denn Katharina Dengl-Schmidl weiß: "Wenn man die Alternativen nicht kennt und keine Information und Beratung hat ist einschläfern für viele der einzige Weg, daher versuchen wir aufzuklären."
"Ich bin nicht die einzige"
Auch sie selbst ist Halterin von insgesamt vier Hunden, wobei die kleine "Prinzessin Lillifee" gelähmt und "Mister Krumbein" halbblind ist und verkrüppelte Vorderpfoten hat. Mister Krumbein brachte den Stein im Jahr 2011 ins Rollen, erzählt sie: "Ich habe damals als Tierarzthelferin gearbeitet und habe, obwohl ich im veterinärmedizinischen Bereich war, keine Information über die Haltung behinderter Hunde gefunden. Ich habe mir gedacht ,ich bin ja sicher nicht die einzige‘.“
Dickes Fell beim Gassi-gehen
Mittlerweile weiß sie dass sie Recht hatte: "Ich bin fast täglich mit Anfragen und Hilfeansuchen konfrontiert – daraus entstand auch die Idee einen Ratgeber zu schreiben." Denn zu bedenken gibt es bei der Haltung behinderter Hunde vieles: "Man erntet nicht nur positiven Zuspruch, man wird belächelt, als Tierquäler beschimpft. Manchmal braucht man ein dickes Fell wenn man spazieren geht." Doch Katharina Dengl-Schmidl weiß aus eigener Erfahrung, dass auch ein behinderter Hund kann ein artgerechtes Leben führen kann: "Es kommt immer drauf an: Der Hund sollte schmerzfrei sein und die Lebensumstände sollten entsprechend gegeben sein." Man sollte auch keinesfalls außer Acht lassen dass man selbst schnell betroffen sein kann: "Von Hundehaltern hören wir oft 'das betrifft mich nicht', aber das kann einem schneller betreffen als einem lieb ist."
Zeitfaktor beachten
In der Haltung spielt vor allem der Zeitfaktor eine große Rolle, erklärt die Halterin: "Einen schwer behinderten Hund zu betreuen ist ein Vollzeitjob." Zudem müsse klar sein, dass man einen solchen Hund oft heben und tragen muss. Auch die zusätzliche finanzielle Belastung dürfe man nicht außer Acht lassen.
Trotz allem bereut Katharina Dengl-Schmidl ihre Entscheidung kein bisschen – im Gegenteil: "Man setzt sich unweigerlich viel mehr mit dem Hund auseinander. Man hat eine innigere Beziehung und kennt sich besser." Doch warum griff sie zu behinderten Hunden, wenn es auch einfacher ginge? "Ich habe mir nie die Frage gestellt. Mein Herz schlägt einfach für behinderte Hunde."
ZUR SACHE:
Mehr Infos zum Verein "Behinderter Hund – Na und?" finden Sie unter: http://behinderter-hund.at/
Der Ratgeber über die Haltung und den Alltag mit einem gelähmten Hund trägt den Namen: "Gelähmter Hund: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte".
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