Öffentliche Mobilität
Elektromobil Purkersdorf nimmt Fahrt auf
Von Purkersdorf nach Hadersdorf und wieder retour - durch die regelmäßigen Fahrtendienste für seinen hochbetagten Vater kennt ein Purkersdorfer diese Strecke wie im Schlaf. Er, der namentlich nicht genannt werden möchte (nennen wir ihn Hr. Anonym), ist dadurch auf die Idee gekommen, auch in Purkersdorf einen E-Mobil-Dienst auf die Beine zu stellen. Er wandte sich mit seinem Vorschlag an die Stadtgemeinde.
PURKERSDORF. "Vorbilder sind die seit Jahren gut funktionierenden Modelle in Pressbaum und Eichgraben auf Vereinsbasis für eine gemeinsame und flexible Nutzung von E-Autos", hat Josef Baum, Vorsitzender des zuständigen Verkehrsausschusses, schon ein grobes Konzept im Kopf, "Das klappt aber nur, wenn sich ausreichend Mitmacher finden: Leute, die organisatorische Arbeit übernehmen, Führerscheinbesitzer, die bereit sind, Fahrtendienste im Verein zu übernehmen, und natürlich auch ausreichend Interessenten, die so einen E-Taxi gerne nutzen möchten." Die Vereinsbasis ist notwendig um nicht als Autoverleih- oder Taxigewerbe eingestuft zu werden.
So funktioniert's
Wie sieht das im Detail aus? Nehmen wir das Vorbild Pressbaum: der Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge (20 Euro im Monat) und staatliche Förderung (auch die Gemeinde Purkersdorf hat eine Unterstützung bereits zugesagt). Damit werden die Leasing- sowie die laufenden Kosten gedeckt. Das einzelne Mitglied kann für seinen Beitrag unbegrenzt im Rahmen der Betriebszeiten, kostenlose Fahrtendiense in Anspruch nehmen. Rund 50 Mitglieder zahlen einen deutlich geringeren Beitrag und stellen sich dafür ehrenamtlich als Fahrer oder Helfer in der Organisation zur Verfügung.
Punkte für den Klimaschutz
Josef Baum erklärt, warum er sich dafür einsetzt: "Ziel ist die Beförderung von Personen, die über kein Kraftfahrzeug verfügen oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Darüber hinaus lässt sich so der Individualverkehr verringern. Nicht zuletzt ist ein Umstieg auf eine leistbare umweltfreundliche Mobilität zentraler Punkt jeglicher Klimapolitik." Baum betont aber auch, dass es ausdrücklich nicht um die Ersetzung des Stadt-Taxis geht sondern um eine ökologische, regionale und inhaltliche Erweiterung. Der Verkehrsstadtrat bittet Interessenten, sich bei ihm zu melden, damit die Sache ins Rollen kommt. Ein Zuckerl hat er noch: "Herr Anonym hat uns versprochen, im Falle einer ernsthaften Realisierung des Vorschlags auf gemeinnütziger Basis eine bedeutende Summe als 'Anschubfinanzierung' für die Anschaffung der ersten drei E-Mobile zur Verfügung zu stellen."
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