COVID19 Zusammenhalt wichtiger denn je
Helfen auch ohne 'Zwang'
PURKERSDORF. (sas) Vier Wochen in Isolation und sozialer Distanz, fehlenden Vergnügungsmöglichkeiten und besonderen Vorsichtsmaßnahmen beim Einkaufen, gehen auch in unserer Region nicht spurlos vorbei. Erst in einer Krise zeigt sich der Zusammenhalt einer Gemeinde. Doch nicht jeder hat das Gefühl, dass es "solidarisch" bei uns zugeht.
Gehaltsverzicht bei mäßiger Unterstützung
"Es ist sehr erfreulich zu sehen, wer jetzt solidarisch mitarbeitet bei der Bewältigung der Herausforderungen, die diese Krise mit sich bringt. Es wäre doch jetzt auch hier ein Zeichen der Solidarität möglich, indem die Mitglieder des Gemeinderats auf ihre monatliche Entschädigung von etwa 380,00 Euro verzichten würden (StadträtInnen erhalten etwa 1.250,00 Euro, könnten aber auch auf 380,00 Euro verzichten). Es ist einigen von ihnen derzeit nicht möglich, Gemeindearbeit zu verrichten, da sie selbst zur gefährdeten Bevölkerungsgruppe zählen. Da es sich bei der Gemeindearbeit aber nicht um einen Erwerbsberuf handelt, wäre es eine gute Möglichkeit, Solidarität mit der Gemeinde zu leben", so Pro Purkersdorf Obfrau Sabine Aicher.
Kein freiwilliger Zwang
"Ich werde als Bürgermeister niemanden zwingen etwas zu spenden", sagt Bürgermeister Stefan Steinbichler den Bezirksblättern. Weiters erklärt er: "Unsere Stadt- und Gemeinderäte helfen so gut es geht nach Möglichkeit mit. Aufgrund Erkrankungen einiger unserer Gemeinderäte sind diese ebenso Risikopatienten. Andere haben eben aufgrund dieser Krise in ihrem täglichen Hauptberuf gerade selbst viel zu tun. Nicht alle die aktiv mithelfen sind auch nach außenhin sichtbar". Ein paar der Stadträte arbeiten auch im Hintergrund für die Gemeinde. Wie beispielsweise Karl Pannosch, Stadtrat für Finanzen und Betriebe in Purkersdorf. "Aufgrund des Alters zählt er auch zur Risikogruppe, hilft aber unsere Finanzen im Griff zu haben um nicht in Schieflage zu kommen aufgrund der verminderten Zuschüsse zu dieser Zeit", so Steinbichler.
Mit offenen Augen
Auch die Gemeinderäte welche gerade jetzt durch ihren Hauptberuf als Polizisten mit dem Coronavirus viel zu tun haben könne man schon allein des erhöhten Risikos der Ansteckung nicht einkaufen und zu Risikogruppen schicken. Daher wäre jetzt abzuwägen, ob es gerade jetzt notwendig ist, solchen Gemeinderäten die ohnehin einiges leisten - das Gehalt zu kürzen oder sie zum Spenden zu ermutigen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.