ÖVP und FPÖ haben Nase vorne
Nationalratswahl lässt Schwarz und Blau jubeln. Beste Ergebnisse für Liste Pilz, vernichtende für die Grünen.
REGION PURKERSDORF (bt). Auch St. Pölten Land hat sich Sonntagabend schwarz, also türkis gefärbt: 34,32 Prozent aller Stimmen kann die neue Volkspartei hier für sich verbuchen. Am stärksten ist der Gewinn in der Region der Stadtgemeinde Purkersdorf, hoch aber auch in Wolfsgraben. "Der Zugewinn von 7,6 Prozentpunkten für die ÖVP verglichen mit dem Ergebnis von 2013 ist für mich eine besondere Freude. Besonders erfreulich ist für mich die Tatsache, dass von den 344 abgegeben ÖVP-Stimmen 126 Vorzugsstimmen für mich waren", resümiert Bürgermeisterin Claudia Bock, die auf der Regionalwahlkreisliste den achten Platz inne hatte.
FPÖ hofft noch
Auf Türkis folgt Blau: 25,62 Prozent der Stimmen aus St. Pölten Land sichert sich die FPÖ. Mit einer Steigerung von 4,62 Prozentpunkten zeigt Gablitz auf – die Heimatgemeinde von Andreas Kahler, der auf Platz neun der Regionalliste zu finden war. Das musste wohl gefeiert werden, denn Montagmorgen war Kahler nicht erreichbar. Bezirksobmann Erich Königsberger hilft aus: "In den Wiental-Gemeinden ist es für uns erfahrungsgemäß nicht einfach. Aber es sind etwas über 25 Prozent, darüber freuen wir uns sehr, wir sind sehr dankbar." Auch auf Bundesebene hofft Königsberger noch auf den zweiten Platz.
Rot im Zwiespalt
Knapp hinter den Blauen liegen mit 24,5 Prozent die Roten. "Generell ist das ein Wahlergebnis für die SPÖ, das auf Bundesebene enttäuschend ist, aber ein Ergebnis, mit dem aufgrund der Ereignisse der letzten Monate gerechnet werden musste", meint Karl Schlögl, Bürgermeister der SP-Hochburg Purkersdorf, der sich auf schwierige Regierungsverhandlungen einstellt. Ausschließen möchte er nichts, doch Schwarz-Blau betrachtet er als am wahrscheinlichsten. "Aber ich freue mich sehr über das Wahlergebnis in Purkersdorf, ein Plus von fast 2,2 Prozentpunkten", so Schlögl. Noch höher ist dieses Plus mit 4,20 Prozentpunkten in der Gemeinde Tullnerbach.
Pink ortet "Luft nach oben"
Auf die drei Großparteien folgen mit 5,41 Prozent die NEOS. In der Region haben die Pinken bis auf die Stadtgemeinde Pressbaum überall verloren. "In Pressbaum ist es sehr zufriedenstellend. Wir haben einen leichten Zuwachs, das liegt daran, dass sehr viele junge Leute zugezogen sind", sagt NEOS-Gemeinderat Alexander Knapp, der aber von "Luft nach oben" spricht. "Aber es ist ein großer Erfolg, dass wir bei der zweiten Wahl auch wieder den Einzug in den Nationalrat geschafft haben."
Pilz startet musterhaft
Vergleichswerte gibt es bei der neuen Liste Pilz, die 4,70 Prozent geschafft hat, nicht. "Wir freuen uns sehr! Purkersdorf, Mauerbach und Wolfsgraben gehören mit über 8 Prozent zu unseren stärksten Gemeinden überhaupt", so Spitzenkandidatin Doris Hammermüller aus Gablitz.
"Vernichtend" für Grüne
Desaströs ist, wie auf Bundesebene, das Ergebnis für die Grünen. Nur knapp über 3 Prozent der Bürger aus St. Pölten Land haben sie gewählt. In Wolfsgraben immerhin 5,16 Prozent. "Das Ergebnis ist vernichtend und natürlich sehr schmerzhaft. Auf jeden Fall würde ich nicht die Schuld bei anderen suchen, sondern selber schauen, was passiert ist, und Versäumnisse bearbeiten", äußert sich Margaretha Schmidl, Fraktionssprecherin der Grünen Purkersdorf.
Zur Sache:
Dieser Artikel beleuchtet das vorzeitige Wahlergebnis von Sonntagabend. Das endgültige Ergebnis inklusive Briefwahl-Stimmen erfahren Sie am Donnerstag hier auf meinbezirk.at.
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