Tierische Konflikte: Wenn Hund und Passant aufeinander treffen
Begegnungen zwischen Passanten und Hunden verlaufen nicht immer reibungslos. Ein Lokalaugenschein in der Region Purkersdorf.
REGION PURKERSDORF. Ob in der Stadt, im Wald oder am Wienerwaldsee: In der warmen Jahreszeit kommt es besonders oft zu Begegnungen zwischen Passanten, Autofahrern, Sportlern, Kindern und Hunden – und die verlaufen nicht immer reibungslos. Denn während sich der Großteil der Hundehalter an die gültigen Regeln hält, gibt es immer auch „Rebellen“, die nichts von Leinenpflicht und Co. halten.
50 Anzeigen – "nicht dramatisch"
50 Übertretungen (Anzeigen), z.B. wegen Verstößen gegen die Leinen- oder Beißkorbpflicht oder aufgrund hinterlassener Hundstrümmerl, zählte man in der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten im Jahr 2016. "Ich habe schon den Eindruck, dass die Hundehalter des Bezirks auf ihre Hunde schauen. 50 Anzeigen in einem Jahr, das ist wirklich kein dramatischer Wert", meint Bezirkshauptmann Josef Kronister. Behördliche Abnahmen von Hunden gab es zuletzt keine, obwohl es relativ viele Anzeigen gäbe, die sich letztlich aber oft als haltlos herausstellen: "Das sind häufig irgendwelche Nachbarschaftsstreitigkeiten, die über den Hund ausgelebt werden", so Kronister.
Streitthema: Hundstrümmerl
35 Euro müssen in Purkersdorf gezahlt werden, wenn ein Hundehalter die Exkremente seines Lieblings nicht wegräumt. Dies wird im Stadtkern-Gebiet durch die Parkraumüberwachung kontrolliert, erklärt Bgm. Karl Schlögl. Konflikte gäbe es einerseits immer wieder bei hinterlassenen Hundstrümmerln, andererseits wenn sich große Hunde oder Hunde mit Gefährdungspotenzial aggressiv gebärden. "Vom Gefühl her ist diese Auseinandersetzung aber eine geringere geworden als in den letzten Jahren. Ich glaube es bemühen sich die Hundehalter immer mehr darauf zu achten dass es kein Problem gibt", meint Schlögl.
Lokalaugenschein: Wintergasse
Lokalaugenschein in Purkersdorf, Wintergasse. Hier bleibe "schon hin und wieder was liegen, aber im Großen und Ganzen funktioniert's", meinen zwei pensionierte Anrainer. Ärgerlicher sei für sie eher, dass benachbarte Hunde gelegentlich ihren Weg durch den Zaun fänden und sich in ihrem Garten erleichtern.
In den parallel zur Wintergasse verlaufenden Fußwegen sieht man zwar viele Hundehalter mit angeleinten Hunden, doch nicht jeder nimmt die Pflicht rund um's 'Gackerl-Sackerl' ernst. Anneliese Schmuck, die wir beim Wegräumen des Sackerls trafen, jedoch schon. Sie wünscht sich in dieser Sache mehr Disziplin: "Mich stört's wenn's überall herumliegt! Das fallt ja auch auf die zurück, die's eh wegräumen." Auch dass Hund Boris im Ort an der Leine geführt wird, ist für sie klar: "Ich kann ja nicht in das Hundehirn reinschauen."
ZUR SACHE:
10.391 Hunde, aufgeteilt auf 8.396 Halter, sind zur Zeit im Bezirk St. Pölten registriert. Im Jahr 2016 zählte man vonseiten der Bezirkshauptmannschaft 50 Übertretungen. Aktuell steht man bei etwa 25 – etwa wegen hinterlassenen Exkrementen oder Verstößen gegen die Leinen- oder Beißkorbpflicht.
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