Trends und Tradition im Gablitzer Zentrum
Hair&Flair-Cheffriseurin Manuela Rainer beim Frühstück über Trends, Erfolgsrezepte und reale Fortsetzungsromane.
GABLITZ. Frau Rainer, warum fiel Ihre Wahl auf den Friseur-Beruf?
MANUELA RAINER: "Ich wurde da praktisch hineingeboren und betreibe den Salon in der dritten Generation. Voriges Jahr haben wir 65 Jahre gefeiert. Die Großeltern haben vorne im Ort angefangen, die Eltern hatten ihr Geschäft dann in der Kirchengasse und ich hab es 2009 übernommen und seit Jänner in der Linzer Straße."
Warum kam's zu dem Umzug in die Linzer Straße?
"Man ist einfach sichtbarer und das Lokal ist schon zwei Jahre lang leer gestanden. Vor allem die neu zugezogenen Gablitzer, die täglich nach Wien in die Arbeit fahren, nehmen den Salon jetzt besser wahr. Zudem ist er doppelt so groß wie der alte."
War für Sie von Anfang an klar, dass Sie in die Fußstapfen der Eltern und Großeltern treten wollen?
"Eine Zeit lang schon. Ich habe bei meinen Eltern im Salon gelernt und 1999 die Meisterprüfung gemacht, aber dann hatte ich eine kurze Auszeit und war an der Rezeption in einem Gesundheitszentrum tätig und habe die Ausbildung zum Fitnesstrainer gemacht. Dann hat mein Vater das Geschäft hergegeben und ich habe mich dazu entschlossen es zu übernehmen. Ich bin sehr froh drüber und bereue das überhaupt nicht. Ich denke diese Auszeit hat mir im Grunde gut getan, denn jetzt weiß ich, dass ich mich für das Richtige entschieden habe."
Warum fiel die Entscheidung letztendlich doch auf den Friseur-Beruf?
"Man sieht die Leute, die zufrieden den Salon verlassen wenn man eine Veränderung vornimmt. Das baut einen schon auf."
In der Friseur-Branche gibt's ja ausreichend Konkurrenz. Wie schafft man's da dennoch einzigartig zu bleiben?
"Uns gibt's schon seit 65 Jahren, wir sind eben ein Generationsbetrieb. Außerdem habe ich ein junges Team, habe auch Gelnägel im Angebot und Monika (Hartl, Anm. d. Red.) mit Ihrer Physiotherapie – da bekommt man ein Rundum-Paket."
Wie würden Sie sich Ihre berufliche Zukunft wünschen?
"Ich möchte dass es bleibt wie es jetzt momentan lauft. Das Angebot mit Fußpflege zu erweitern wäre noch ganz gut."
Wie stehen die Chancen für weitere 65 Jahre Familien-Betrieb?
"(lacht) Meine Tochter ist jetzt 12, mal schauen ob es noch eine vierte Generation wird."
Wie schafft man es bei all den vielen, schnellebigen Trends ständig am neuesten Stand zu sein?
"Es ist schon wichtig da immer am laufenden zu bleiben. Von der Firma Matrix, wo ich den Großteil meiner Produkte beziehe, erhalte ich jederzeit Unterstützung puncto Kurse und Weiterbildungen. Vor kurzem war ich zum Beispiel erst in Anif in Salzburg auf einer Schulung."
Was sind die Frisuren-Trends für den anstehenden Sommer?
"'Beach Waves', also große, luftige Locken, sind jetzt der Hit. Bei Farb- und Schnitttechnik gibt's momentan keinen bestimmten Trend. Bei den Männern ist nach wie vor der Kurzhaarschnitt im Trend, davor war's eine Zeit lang die Justin Bieber-Frisur – obwohl man ja nicht sagen durfte, dass es die Justin Bieber-Frisur ist. Oft machen es aber schon die Stars aus und geben eine Richtung vor, bei den Burschen vor allem Fußballer – vielleicht wird das durch die WM jetzt auch wieder mehr. Generell wollen die Leute jetzt eher natürlich ausschauen, früher war mehr das Auftoupierte im Trend. Prinzipiell ist die passende Farbe zum passenden Schnitt wichtig, das wertet das alles noch mehr auf."
Als Friseurin ist man oft auch Therapeut-in-spe. Wie geht man damit um?
"Ich höre mir gern die Geschichten meiner Kunden an. Oft ist das wie ein Fortsetzungsroman und man wartet schon darauf wenn sie das nächste Mal kommen wie es weitergeht. Egal ob es Hochzeiten sind oder die Dame ins Spital geht, man fiebert schon immer mit und manchmal macht man sich schon auch Sorgen."
Wie reagiert man wenn man selbst gerade schlecht drauf ist?
"Das darf man dem Kunden eben nicht zeigen, dafür bekommt das dann mein Partner oft zu spüren (lacht). Aber er ist immer für mich da, unterstützt mich und hört sich das dann halt an. Auch wenn untereinander Konflikte herrschen möchte ich nicht dass das vor den Kunden ausgetragen wird, aber so wie meine Mannschaft jetzt ist passt es super."
Wie gehen Sie als Chefin mit Ihrem Team um?
"Ich will nicht so die typische Chefin raushängen lassen. Wenn's Probleme gibt kommen's genauso zu mir – wir sind wie eine große Familie."
Heutzutage legen ja viele oft auch selbst Hand an und färben und schneiden sich selbst oder Freunden die Haare.
"Das stimmt, aber bei uns ist es eben professioneller. Oft wird dann zu billigen Supermarkt-Artikeln gegriffen und wir müssen es dann retten. Insgesamt ist das dann oft teurer als wenn man direkt zum Friseur gegangen wäre, da man für den Pfusch oft auch noch zahlt."
Zum Abschluss: Was meinen Sie, wie stylisch ist Gablitz?
"(lacht) Gablitz ist da eigentlich sehr gut unterwegs. Sie lassen sich auch gern verschiedene Farbtrends machen."
Vielen Dank für das Interview!
WORDRAP mit Manuela Rainer:
Zum Frühstück gibts für mich... zuhause nur Kaffee.
Meinen Kaffee trinke ich... schwarz oder als Cafe Latte – das ist wie bei meinen Haaren, die waren sonst immer blond und sind jetzt schwarz.
Erfolg ist für mich... zufriedene Leute und ein voller Salon.
Mein schönster Urlaub war... meine erste Kreuzfahrt.
Wenn ich mir einen Wohnort aussuchen könnte... ich habe eigentlich zwei Zuhause – in Tulln und in Gablitz.
Mein größtes Vorbild... meine Eltern.
Ich erhole mich... innerhalb der Familie.
An meinen Haare lasse ich nur... die Renate aus meinem Team.
Wenn ich eine Person meiner Wahl umstylen dürfte, wäre das... Jeannine Schiller.
Die perfekte Frisur ist für mich... zum Typ passend und auch zuhause leicht handzuhaben.
Von den aktuellen Frisurentrends halte ich... es gibt immer wieder Sachen, die man umsetzen kann, aber manches ist nur für den Laufsteg.
Meine letzten Worte sollen sein... Danke für das schöne Leben.
Dorfcafe: Brunchen im Zentrum
Hauptstraße 17
3003 Gablitz
Die Wahl der Location für den Business Brunch mit Hair&Flair-Chefin Manuela Rainer fiel diesmal auf das Gablitzer Dorfcafe, das mitten im Zentrum liegt. Trotz zentraler Lage bleibt man beim Frühstück im Freien von Verkehrslärm verschont und genießt eine schattige Terasse im Herzen der Gemeinde.
Manuela Rainer entschied sich beim Business Brunch für einen Kornspitz mit Butter und einen Cafe Latte mit kalter Milch. Die Frühstückskarte des Dorfcafes hat aber weit mehr zu bieten: Bei süßem Frühstück, "saurem" Frühstück für Wurst und Käse-Fans und Lachs-Frühstück, jeweils mit einem Heißgetränk und Orangensaft kombiniert, bleiben keinerlei Wünsche offen.
Die besondere Art der
Berichterstattung: Ab sofort laden die BEZIRKSBLÄTTER regelmäßig Wirtschaftstreibende, Chefs von Großunternehmen ebenso wie Selbstständige oder Mittelständler, zum Frühstück ein. In gemütlichem Rahmen reden wir über Berufliches und Privates. Alle Interviews in voller Länge finden Sie auf www.meinbezirk.at.
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