5 Jahre Bühne in Purkersdorf: 'Hotspot' der Kulturstadt feiert Jubiläum

Karl Takats, Obmann des Kulturvereins "Die Bühne".
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PURKERSDORF. Die Bühne feiert in Kürze fünfjähriges Jubiläum. Wie haben Sie die Anfänge und die Entwicklung seither erlebt?
KARL TAKATS: "Ich bin selbst Musiker, Musiklehrer, und habe einfach mit Kunst und Musik in irgendeiner Art mein ganzes Leben lang zu tun gehabt. Ich wohne in Gablitz – also nur 'dreimal umfallen' entfernt. Irgendwann kamen wir auf diese Location.
Es war mir ein Bedürfnis, diese Bühne mit Kunst und Kultur zu füllen. Vor allem hat Purkersdorf ein lässiges Einzugsgebiet und eine unglaubliche Ambition, die Stadt zu einem Kultur-Hotspot zu machen. Das ist natürlich als Veranstalter genial, weil da sofort Synergien entstehen und Unterstützung da ist.
Am Anfang war’s schon so: 'Was will er? Was macht er da jetzt? Schafft er das überhaupt?'. Man hat gespürt man will uns unterstützen, aber ‚schaut amal‘.
Es hat sich dann schlussendlich bis jetzt herausgestellt dass wir das ganze schon fünf Jahre 'über die Bühne' gebracht haben. (lächelt)"

Wie würden Sie die Kulturszene Purkersdorfs beschreiben?
"Ich kenne keinen vergleichbaren Ort oder keine Stadt – außer St. Pölten oder ähnliches, wo aber auch andere Gelder unterwegs sind – die wirklich dieses Komplettpaket anbietet, wo man zu Recht sagen kann: 'Das ist eine Kulturstadt.' Auch das Interesse ist da. Wenn man irgendeine neue Idee hat oder doch einmal Sonderunterstützung braucht, läufst du nicht gegen eine Mauer, sondern es wird versucht das zu ermöglichen. Ich kenne vergleichbare Veranstaltungsstätten, die’s nicht so easy haben."

Wie hat sich das Programm der 'Bühne' im Laufe der Jahre entwickelt?
"Gleich zu Beginn war es etwas zu international, und auch vom Genre her etwas zu jazzlastig. Ich bin dann drauf gekommen, dass noch viel mehr Platz hätte und hab das etwas zurückgenommen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die unglaublich gute österreichische Kulturszene, was nicht heißt, dass wir nicht ab und zu auch internationale Acts haben, aber das sind eher die 'Zuckerl'.
Es hat sich soweit herumgesprochen, dass wahnsinnig viele Angebote kommen und ich gar nicht alles erfüllen kann, weil wir 'nur' so 60-70 Veranstaltungen im Jahr machen, mehr geht sich von der Kapazität her nicht aus."

Auch regionale und junge Künstler stehen ja immer wieder am Programm.
„Ich als Musiklehrer und Musiker weiß wie schwierig es ist eine Bühne zu finden, wo ich wirklich professionell speilen kann, wo ich hingehe, die Promotion und die Anlage hab – so wie im 'wirklichen Leben' – und muss dann selbst nur dort spielen (lacht). Der 'Blue Monday' ist die Möglichkeit für Bands die noch nie auf einer Bühne gestanden sind, und die probierens dann halt mal. Dann bringen’s hoffentlich ihren Fanclub mit, und dann wir da Konzert gemacht.“

Was wären Ihre Wunsch-Acts für die Bühne?
"Weil ich akustisch fast mit ihm aufgewachsen bin: Josef Hader, der Kabarettist. Der wär natürlich auch für mich ganz persönlich ein Highlight. Dann gibt’s so internationale Acts, die aber unbezahlbar sind, weil wir doch nur eine Kapazität von 230 Menschen haben – Earth, Wind & Fire zum Beispiel (grinst)."

Was waren für Sie persönlich Programm-Highlights in fünf Jahren Bühne? Und auf welche bevorstehenden Acts freuen Sie sich schon?
"Von Kabarett her war’s natürlich Otto Jaus, Alfred Dorfer, Nadja Maleh, Gerold Rudle und Alf Poier. Von der Musikschiene her Nino aus Wien, Gansch und Breinschmid, Norbert Schneider – der kommt im Herbst wieder zu uns und Joey Green mit der Bigband.
Zu uns kommen noch Karl Ratzer, außerdem macht Harri Stojka ein Beatles-Projekt bei uns – etwas ganz Neues, Norbert Schneider kommt mit einem Danzer-Projekt, Birgit Denk kommt auch – das wird sicher lässig."

Seit Kurzem ist die Bühne ja auch die Stadtgalerie – wie läuft das?
„Das ist mehr oder weniger die dritte Säule: Wir haben die Kulturveranstaltungen, Feste und auch die 'optische Schiene’, das ergänzt's für mich. Denn die Bühne hat auch von ihrer Baulichkeit den Anspruch, dass man das Ambiente verhübscht. Da gibt’s ein Gremium, dass das aussucht – das mach nicht ich – gottseidank, ich hab da relativ wenig Ahnung (lächelt). Die machen das vier Mal im Jahr, und es sind großteils auch KünstlerInnen aus der Umgebung, die da ziemlich professionell aufgezogene Vernissagen machen. Die Bilder sind dann im Schnitt zwei bis drei Monate bei uns zum Anschauen."

Am Freitag den 21. April wird das fünfjährige Jubiläum groß gefeiert. Was darf man sich beim Jubiläumsfest erwarten?
"Wir haben vorher keine Jubiläen gefeiert, sonst wird’s inflationär. Wir haben fünf Jahre durchgehalten und planen jetzt schon das 10-jährige (lacht).
Wir haben eine Kombination mit der Stadtgalerie: Es ist naheliegend, dass unser Haus- und Hoffotograf Ernst Jauck, der die Künstler der letzten Jahre abgebildet hat, ein „Best of“ seiner Fotos ausstellt.
Dann gibt’s drei Bands: Eine davon ist Broadcast Grammophone – weil die auch schon ein bisschen zur Bühne gehören, die haben eigentlich in der Bühne ihre ersten ‚Gehversuche‘ gemacht. Mittlerweile sind sie sehr fit und über Purkersdorf hinaus schon sehr bekannt. Außerdem mache ich mir selbst ein Geburtstags-Bühnen-Geschenk und habe eine Band von 22 Leuten zusammengestellt – das 'K.T. Projekt': Da spielen wir einfach meine Lieblingscovers, mit dabei sind eigentlich alles Musiker, die in der Bühne gespielt haben, die wirklich hochkarätige Profis sind, die dann eben mit mir mein Geburtstagsständchen machen (lacht). Der dritte Teil sind dann die Purkersdorfer Allstars, die letztes Jahr am Open Air gespielt haben. Diese Band hat schon, auch von den Personen her, ein bisschen ein Wohnzimmer in der Bühne. Wir haben es geschafft dass diese Kulturszene nicht irgendwo stattfindet, sondern sich schon so ein bisschen in der Bühne bündelt.
Es ist jetzt kein akademisches Fest, sondern die Leute, die in irgendeiner Art damit zu tun gehabt haben – von Förderern und Sponsoren und Musikern zu Publikum – bei freiem Eintritt. Die Zusagen sind schon ziemlich üppig.“

Wie ist Ihre Zukunftsvision für die Bühne – wohin soll sich die Bühne noch entwickeln?
„Die ersten zwei Jahre waren so ein bisschen die ersten Gehversuche, doch die letzten drei Jahre haben wir uns schon sehr gut etabliert, und ich möchte schauen, dass ich dieses Erfolgsrezept qualitativ noch verbessere, aber ich kann jetzt nicht konkret sagen, dass ich 2019 ein Festival mach'. Ich möchte das, an dem wir jetzt relativ erfolgreich arbeiten, verbessern, aber noch keine zu riskanten Zukunftsvisionen äußern. Natürlich gibt’s viel was man machen kann, das ist alles eine Frage der Zeit. Andere Locations haben nach 20 Jahren gesagt ‚jetzt hama’s‘, wir haben’s halt jetzt schon geschafft.“

Haben Sie selbst jemals genug von Musik, Kabarett, Kultur und Co.?
„Es kommt zwischendurch vor, weil’s ja doch eine irrsinnige Organisationsarbeit ist. Das Publikum, wenn's in der Bühne sitzt, sieht ja nicht, was für eine Maschinerie da im Hintergrund werkeln muss, um einen Tag so über die Bühne zu bringen, das nix auffällt. Es entsteht immer der Eindruck 'es ist alles perfekt' – Gottseidank.
Dahinter gibt's natürlich ein Up und Down. Manchmal denke ich mir 'Warum?'. Dann schlaf ich eine Nacht drüber und denk mir: 'Ist doch sensationell – ich bin in einer Situation, wo ich etwas bewegen kann', und das darf man nicht hinterfragen oder wegschmeißen, weil man einmal schlecht drauf ist. Die Verantwortung gegenüber jeder Stelle, Institution, Besucher, Musiker liegt bei mir, und die möchte ich so gut wie möglich erfüllen.
Sinn der Sache ist ja, dass Menschen herkommen und gute Kultur konsumieren können. Das ist auch immer die Spirale, die einen weitertreibt, weil man sich dann denkt: 'Wenn ich jetzt aufhör' entsteht eine Lücke, und das ist ja nicht Sinn der Sache.'"

ZUR SACHE:

Am 21. April wird ab 19 Uhr zu "5 Jahre Bühne" geladen. Programm: Vernissage von Bühnen-Fotograf Ernst Jauck; Auftritte von "Broadcast Grammophone", das "K.T. Projekt" und die "Purkersdorfer Allstars" mit Special Guests. Eintritt frei. Reservierung: office@die-buehne-purkersdorf.at

Link:

Die Bühne Purkersdorf

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