Attrappen und Brieferl bremsen Lenker

Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner beim Radarkasten am Rekawinkler Berg: Dieser blitzt wechselnd an neuralgischen Punkten.
  • Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner beim Radarkasten am Rekawinkler Berg: Dieser blitzt wechselnd an neuralgischen Punkten.
  • hochgeladen von Bettina Talkner

REGION (bt). Rund um die Uhr sorgen Radarboxen für mehr Verkehrssicherheit. Neben den fixen Standorten schwirren die Polizisten immer öfter mit mobilen Radaranlagen aus, um dem „gelernten“ Raser entgegenzuwirken. Mittlerweile kommt die Exekutive in NÖ allein mit ihren mobilen Messgeräten auf 45.000 Einsatzstunden pro Jahr. Langfristig führt das laut Polizei zu niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeiten.
Seit Mai 2015 dürfen auch die Gemeinden selbst wieder blitzen. Die Bezirksblätter fragten bei denen nach, die sich damals interessiert gezeigt haben. Purkersdorfs Bürgermeister Karl Schlögl hat noch keine mobilen Geräte angeschafft, wie einst angedacht. "Es gibt den Vorwurf, dass das Abzocke ist – und das will ich nicht haben. Wir überlegen aber, es vielleicht nächstes Jahr zu machen", äußert er sich

Anzeige einfach gekidnappt

Die "Problemzonen" der Gemeinde Wolfsgraben sind nach wie vor die Einfahrt in den kleinen Semmering und die Heimbautalstraße. Eine Attrappe, wie damals überlegt, gibt’s zwar nicht, doch die Gemeinde greift zu anderen, teils ungewöhnlichen Maßnahmen, um Raser zu entschleunigen. "Wir schreiben ganz gezielt Leute an, von denen wir wissen, dass sie auf Gemeindestraßen sehr schnell unterwegs sind", so Bürgermeisterin Claudia Bock. "Das ist dann nicht ,du darfst nicht', sondern nur die Bitte darum. Das zeigt Wirkung." Auch eine mobile Tempoanzeige setzt die Gemeinde an verschiedenen Plätzen ein, das heißt wenn sie nicht gerade entführt ist. "Die hat uns zwischenzeitlich jemand gestohlen. Vor einer Woche wurde sie beim Bahnhof Unterpurkersdorf gefunden", schmunzelt Bock.

Attrappe verlangsamt in der Au

Die Gemeinde Pressbaum dachte an, einen Radarkasten zu kaufen und wechselnd aufzustellen. Landespolizeidirektion und Bezirks-#+hauptmannschaft haben bereits sinnvolle Plätze ermittelt und dort Betonsockel vorbereitet. Die eingesetzte Radarkabine, deren Kamera auch gedreht werden kann, blitzt zur Zeit am Rekawinkler Berg. "Wir von der Gemeinde haben in der Au eine Attrappe aufgestellt. Die wirkt sehr gut", informiert Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner.

Gewinnfrage 6:

Mit welchem Mindeststrafausmaß muss man für 91 km/h im Ortsgebiet rechnen?

Zur Sache:

Vier fixe Radarboxen sind an der B1 zwischen Purkersdorf und Wien installiert. Bei massiven Geschwindigkeitsübertretungen (mehr als 40 km/h im Ortsgebiet bzw. 50 km/h auf Freilandstraßen) muss man mit Strafen von 150 bis 2.180 Euro rechnen.

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