Naturbestattung, Kremation & Co: Die Trends der letzten Ruhe
Stirbt ein geliebter Mensch, sind die Bestattungsvarianten und -trends heutzutage vielfältig.
REGION PURKERSDORF. Die junge Frau hat das Wandern und die Natur geliebt. Ein tragisches Unglück hat sie plötzlich aus dem Leben gerissen. Die Erschütterung der Angehörigen war groß. Die Familie hat dann entschieden, sie dort, wo sie sich am liebsten aufhielt, zu bestatten: in der Natur.
Natur als letzte Ruhestätte
Auf sogenannten Naturbestattungsflächen, wie der "Feihlerhöh" von paxnatura in Purkersdorf oder dem "Wald der Ewigkeit" der Naturbestattung GmbH bei Mauerbach, ist so etwas möglich. Dabei werden biologisch abbaubare Urnen auf speziellen Naturbestattungsflächen beigesetzt.
Zusatzangebote im digitalen Bereich
"In einer Gesellschaft, in der das Sterben seine Natürlichkeit verloren hat, wächst das Bedürfnis der Menschen nach einer naturnahen Bestattung", zitiert die Purkersdorfer Bestattungs-Unternehmerin Katharina Strack-Dewanger eine aktuelle WKÖ-Trendstudie. Doch Naturbestattung ist nur einer von vielen aktuellen Trends. Als nö. Landesinnungsmeisterin der Bestatter weiß Katharina Strack-Dewanger über neueste Entwicklungen bestens Bescheid: "Ich denke, dass in den nächsten Jahren vor allem Zusatzangebote im digitalen Bereich ,boomen’", schildert sie. Auch in ihrem eigenen Unternehmen können Parten online veröffentlicht und virtuelle Gedenkkerzen oder Kondolenztexte erstellt werden. Auch der "digitale Nachlass" ist mittlerweile ein gängiger Service: "Hier können Angehörige digitale Spuren des/der Verstorbenen auffinden und deaktivieren", erklärt Katharina Strack-Dewanger.
Feuerbestattungen steigen
Ein anhaltender Trend ist auch jener der Feuerbestattung (siehe "Zur Sache"). Katharina Strack-Dewanger erklärt sich dies mit der "Dezentralisierung der Familien – es ist heute durchaus üblich, dass Familien sehr weit entfernt voneinander wohnen. Die Grabpflege ist immer wieder eine angesprochene Schwierigkeit", weiß die Landesinnungsmeisterin. Umfassende Beratung sei daher das Um und Auf, denn die Möglichkeiten sind vielfältig. Abseits von Urnenbeisetzung am Friedhof oder Naturbestattung in diversesten Varianten kann die Asche auch zu einem Diamanten oder Edelstein verarbeitet werden. "Alles haben wir schon durchgeführt, doch die Nachfrage aus der Asche Schmuck zu machen ist die Ausnahme", so Strack-Dewanger.
Selbstbestimmt nach dem Tod
Auch die Vorsorge der eigenen Bestattung nimmt zu: "Es ist zu beobachten, dass mit dem ,Tabuthema’ Tod allmählich anders umgegangen wird – offener, und das eigene Lebensende wird selbstbestimmt gewählt."
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