Ein Tag als Naturparkpfleger in Purkersdorf
Redakteurin Tanja Waculik begleitete Purkersdorfs Naturparkpfleger durch seinen Berufsalltag.
PURKERSDORF. Mittendrin statt nur dabei: Bezirksblätter-Redakteure legen Laptop, Block und Schreibstift künftig kurzzeitig nieder und schnuppern für einen Tag in unterschätzte, außergewöhnliche oder besondere Tätigkeiten in der Region. In diesem Teil der Serie "Ein Tag als..." begleitete Redakteurin Tanja Waculik Purkersdorfs Naturparkpfleger Harald Wurz bei seiner täglichen Arbeit.
Outdoor-Vorbereitungen
Die Vorbereitungen die Redakteurin Tanja Waculik mit auf den Weg gegeben werden klingen auf den ersten Blick ein bisschen wie für einen Wandertag: "Treffpunkt 8 Uhr bei der Kellerwiese – gutes Schuhwerk, ein Getränk und Kleidung die schmutzig werden darf sind wichtig." Gesagt – getan.
Vorsichtiger Kuschelkurs mit Esel & Co.
Nach der Begrüßung und einem kurzen Plausch geht's auch schon los, die Tiere des Naturparks müssen versorgt werden. "Bei den Tieren sollte man eine gewisse Ruhe ausstrahlen damit man sie nicht nervös macht", erklärt Naturparkpfleger Harald Wurz und rät grundsätzlich zur Vorsicht: "Einem größeren Tier sollte man prinzipiell nie den Rücken zukehren." Ihm selber sei jedoch noch nichts gröberes passiert: "Der Esel und die Schafe kommen auch zu mir kuscheln", lächelt er.
"Einem großen Tier würde ich prinzipiell nie den Rücken zukehren", warnt Harald Wurz vor allzu vertrauensseeligen Begegnungen mit Hirsch, Esel und Co.
Vom Bauernhof auf den Naturpark
Das richtige Futtergemisch aus den verschiedenen Futtermitteln für Esel, Schafe, Ziegen, Rot- und Schwarzwild zu finden hat Harald Wurz längst im Gefühl. Immerhin ist für die tägliche Fütterung der meisten Tiere er verantwortlich. Das nötige Wissen dazu habe er von klein auf gelernt: "Meine Verwandschaft hatte einen Bauernhof, ich bin einfach damit groß geworden und vieles eignet man sich einfach an – und ich wurde ja auch eingeschult", erklärt Harald Wurz.
Grunz-Konzert in Deutschwald
Esel Benjamin sowie die Schafe und Ziegen auf der Kellerwiese lassen sich's schmecken und schmatzen genüsslich vor sich hin. Also geht's mit dem Traktor weiter nach Deutschwald, wo die Wildschweine Harald Wurz mit einem lauten Grunz-Konzert begrüßen – und auch das Rotwild sammelt sich bereits um die Futterstelle. "Die wissen halt ganz genau dass es jetzt was für sie gibt", lächelt Harald Wurz und lässt die Tiere nicht mehr länger auf ihr Futter warten. Nach der Fütterung wirft er noch mal einen kontrollierenden Blick ins Gehege: "Ab und zu muss man sich auch die Zeit nehmen sie ein bisschen zu beobachten und zu schauen wie sie sich bewegen, ob einer zum Beispiel hinkt oder ob eh alles passt."
Beim Unkraut-Zupfen in Deutschwald packte Redakteurin Tanja Waculik mit an.
Vielfältige Aufgaben
Nachdem alle Tiere versorgt sind geht's weiter, denn seine Aufgaben sind vielfältig: Ob Reparatur-Arbeiten, Instandhaltung des Wegenetzes, Müll-Aufsammeln oder Mähen. In den Sommermonaten kosten vor allem die Mäh-Arbeiten viel Zeit: "Heuer war's oft regnerisch und nass, das verhaut dann komplett den Zeitplan. Flexibilität ist in dem Job halt das Um und Auf", erklärt der Naturparkpfleger.
Lästig hingegen ist der immer wiederkehrende Vandalismus: In den Sommermonaten ist er regelmäßig damit beschäfitgt angeschmierte oder ruinierte Dinge zu reparieren oder liegen gebliebenen Müll und zerschlagene Glasflaschen zu beseitigen, seufzt Harald Wurz: "Man kann's nur auf Unbekannt anzeigen und die Schäden reparieren. Aber da wird ja Allgemeingut beschädigt."
Naturparkfest-Vorbereitungen auf Hochtouren
Derzeit muss das Areal rund um das Naturparkhaus in Deutschwald für das große Fest am 17. September vorbereitet werden – Naturparkpfleger Harald Wurz und Redakteurin Tanja Waculik widmen sich nach der Fütterung der Tiere daher dem Unkraut-Zupfen vor dem Naturparkhaus. Nach getaner Arbeit zeigt er sich zufrieden: "Na bitte – sieht ja gleich viel besser aus. Es sind oft so Kleinigkeiten mit viel Aufwand, die man aber als Außenstehender nicht wirklich sieht", erklärt Harald Wurz und blickt auf die Uhr. Er muss jetzt los – neue Futtermittel besorgen, einschlichten und später weiter mähen. Unterdessen nähert sich eine Kindergruppe dem Spielplatz – die Kleinen toben umher und haben sichtlich viel Spaß. Was für andere Naherholung bedeutet, bedeutet für Harald Wurz eben Arbeit. "Aber mir macht's großen Spaß – ich würd's nicht tauschen wollen!", betont er lächelnd.
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