Methusalem-Code – Rezept für ein langes Leben

Henriette Hierhammer kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. | Foto: Huber
  • Henriette Hierhammer kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken.
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PRESSBAUM (bri). Henriette Hierhammer ist am 26. April 1915 in Wien geboren. Heuer feiert sie bereits ihren 103. Geburtstag. Sie ist geistig topfit, nur die Beine wollen nicht mehr so richtig. Aber mit ihrem "Rollstuhl" düst sie durch die Gänge des SeneCura Pressbaum. Schon sehr früh wusste sie, dass sie einen sozialen Beruf ergreifen möchte. Doch ihr Vater hielt nichts von ihrem Berufswunsch. Da sie sich keine finanzielle Unterstützung erwarten konnte, streckte ihr ein evangelischer Pfarrer, der ihr Potential erkannte, das Geld für ihr Studium vor. "Ich war so glücklich, die Ausbildung, die ich mir schon als Mäderl gewünscht habe, doch noch zu erhalten", erzählt die Seniorin.

Traumberuf: Fürsorgerin

Bei der Firma Siemens in Berlin erhielt Henriette eine firmeninterne Zusatzausbilung als Fürsorgerin und kümmerte sich um die Kinder der Arbeiterinnen. Anfang der 40er-Jahre lernte sie die Schweizerin Elisabeth Eidenbenz kennen, die ebenfalls sehr sozial engagiert war und bereits den Opfern des Spanischen Bürgerkriegs geholfen hat. Henriette: "Wir haben allen geholfen, egal welcher Rasse, Herkunft oder Religion, auch wenn es gefährlich war. Wissen Sie, damals musste man ja aufpassen, wen man zum Nachbarn hat, plötzlich gab es auch da Vernaderung und Denunzierung. Doch wir zwei Frauen haben trotzdem immer weitergemacht." 1946 gründete ihre Freundin Elisabeth in einer Villa in Hadersdorf bei Wien ein Kinderheim. Im „Schweizer Haus Hadersdorf“ arbeiteten die Frauen engagiert bis zur Pensionierung. "In den mehr als 20 Jahren haben wir uns um rund 3.000 Kinder gekümmert. Wir haben es geliebt, den Kindern zu helfen. Eine eigene Familie zu gründen, dazu hatten wir keine Zeit und auch keine Lust", erzählt sie schmunzelnd.

Wohlverdienter Ruhestand

Henriette: "Elisabeth und mich verband eine innige, tiefe Freundschaft, deshalb haben wir uns 1959 gemeinsam ein Haus in Rekawinkel gebaut. Wir haben uns die Arbeiten aufgeteilt: Elisabeth war Hausfrau und ich Gärtner und Handwerker. Mit 90 Jahren habe ich beschlossen nicht mehr Auto zu fahren. Als wir dann doch schon auf etwas Hilfe angewiesen waren, suchten wir eine gemeinsame Altersresidenz. Doch da Elisabeth Schweizerin war, hatten wir keine Chance gemeinsam wo unterzukommen." Nach 60 gemeinsamen Jahren wurde Elisabeth in der Schweiz untergebracht, wo sie 2011 verstarb. "Ich ging in die Blindenpension "Harmonie" in St. Christophen, wo ich mich pudelwohl fühlte. Leider wurde diese trotz unserem Widerstand Ende 2014 geschlossen. Hier im SeneCura Pressbaum sind alle sehr lieb, doch für mich fühlt es sich eher nach Hotel an als wie ein Zuhause. Wenn Sie mich heute fragen, was mein Geheimnis ist, so alt zu werden: Ich war mein ganzes Leben geistig wie körperlich immer in Bewegung und auch meist sehr glücklich. Das ist wahrscheinlich mein Geheimrezept für ein langes Leben."

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