Expedition im Land der Gärten: Zu Gast in Mauerbacher Naturparadies
Vor 17 Jahren blickten die Niederösterreicher über die Thujenhecke – und entdeckten den Naturgarten.
BEZIRK/MAUERBACH. Niederösterreich ist das Land der Naturgärten. Die "Garten Tulln" lockte heuer bereits 10.000 Besucher an, im Bezirk Wien-Umgebung gibt es vier Schaugärten. Aber auch immer mehr private Gartenbesitzer entschließen sich auf Dünger und Torf zu verzichten. 14.000 Gärten haben niederösterreichweit eine Naturgarten-Auszeichnung, im Bezirk Wien-Umgebung sind es 917. Wir haben einen davon besucht – und ein Paradies für Mensch, Pflanze und Tier entdeckt.
Naturnähe als Passion
Auf knapp 600 Quadratmetern hat Familie Polak aus Mauerbach ein naturnahes Gartenparadies geschaffen. Der Verzicht auf chemische und synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel und torfhaltige Erde sowie der verstärkte Einsatz heimischer Pflanzen ist für Paula Polak selbstverständlich. Denn Naturnähe in Sachen Garten ist für sie nicht bloß ein Hobby, sondern auch ihr Beruf. Paula Polak führt einen von drei Natur im Garten-Partnerbetrieben im Bezirk. Sie beobachtet einen zunehmenden Trend: "Vor 20 Jahren war Naturnähe im eigenen Garten wirklich ein Nischenthema, aber das hat sich sehr geändert." In Sachen Bewusstseinsbildung habe auch die Aktion Natur im Garten ihren Teil dazu beigetragen, ist sie sich sicher.
Alles blüht und summt
Dass man auch mit großteils heimischen Pflanzen, gift- und torffrei, einen hübschen Garten gestalten kann, beweist ihr eigener Garten. "90 Prozent der Pflanzen hier sind heimisch", erklärt Paula Polak. Ein rund 20 m² großer Schwimmteich bildet das Herzstück, die vielen Pflanzen bilden vor allem für Insekten ein wahres Paradies – darauf legt Paula Polak auch speziellen Wert: "Ich bemühe mich sehr, dass von Frühling bis Herbst durchgehend etwas in meinem Garten blüht."
Balance ist alles
In Sachen naturnaher Gartenplanung sei Balance das A und O, erklärt sie: "Es ist eine Balance zwischen wild, naturnah, insektenfreundlich und trotzdem den optischen Ansprüchen der Leute entsprechend." Und welchen Tipp gibt sie interessierten Hobby-Gärtnern? „Der erste Punkt ist sicher alle Gifte wegzulassen und dann Schritt für Schritt anzufangen den Garten umzuwandeln. Meistens hat man eh irgendein Eck, mit dem man nicht so zufrieden ist, am besten da mal informieren, was man so machen kann – z. B. einen Kompost anlegen."
ZUR SACHE:
Um als Privatperson eine "Natur im Garten"-Plakette zu erhalten, müssen folgende Kernkriterien erfüllt werden: Verzicht auf Pestizide, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, Verzicht auf Torf.
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