Mauerbach: Feldwiesen-Pläne stehen nun fest

Schon bei der Präsentation des Feldwiesen-Projekts im Herbst vergangenen Jahres war die Finanzierung ein großer Diskussionspunkt zwischen Gegnern und Befürwortern. | Foto: Archivfoto: Waculik
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  • Schon bei der Präsentation des Feldwiesen-Projekts im Herbst vergangenen Jahres war die Finanzierung ein großer Diskussionspunkt zwischen Gegnern und Befürwortern.
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MAUERBACH. Das seit Jahren stark umstrittene Sportplatz-Projekt auf der Mauerbacher Feldwiese nimmt konkrete Formen an. Den vergangenen Sonntag vor mehreren hunderten Zuhörern öffentlich präsentierten Plänen zufolge sollen rund 7,3 der insgesamt 15,2 Hektar großen Feldwiese teils in Form eines Sportplatzes verbaut und teils neu gestaltet werden. Die Bürgerinitiative "Rettet die Feldwiese", die die Wiese als Naturjuwel unberührt erhalten will, will nun eine Bürgerbefragung erwirken.

7,3 Hektar Projektgebiet

Für drei Fußballfelder und zwei zusätzliche Tennisplätze sollen rund 2,3 Hektar eingezäunt und verbaut werden. Rund fünf weitere Hektar der Feldwiese sollen im Zuge des Projekts naturnah umgestaltet werden. Die bestehenden Spazierwege sollen erhalten bleiben, werden jedoch um mehrere Bäume und Pflanzen erweitert. Der Spielplatz soll verlegt und flächenmäßig etwas erweitert werden. "Die Feldwiese soll eine Feldwiese für alle sein – so ist das Projekt auch ausgelegt", betonte Bgm. Peter Buchner.

Naturverträglichkeit positiv

Die Naturverträglichkeit wurde, wie berichtet, mit einem positiven Bescheid bestellt: "In Summe haben sich bei unserer Naturverträglichkeitsüberprüfung keine Auswirkungen auf das Natura 2000-Schutzgebiet herausgestellt und nur geringe Auswirkungen auf den Artenschutz – diese werden allerdings mit Maßnahmen abgepuffert", erklärte Landschaftsplaner Gerhard Prähofer.

Nullsummenspiel für Gemeinde

Rund 2,5 Millionen Euro beträgt die Grobkostenschätzung für den neuen Sportplatz, weitere 300.000 Euro werden die nötigen Hochwassermaßnahmen am alten Sportplatz kosten. Ein bereits vorliegendes, verbindliches Kaufangebot für den alten Sportplatz der AURA-Wohnbaugenossenschaft über 2,4 Millionen Euro sowie 400.000 Euro Förderung sollen schuldenfreien Bau garantieren: "Wenn man all das zusammen rechnet ergibt sich unter'm Strich ein Nullsummenspiel", so Bgm. Peter Buchner.

Keine Feldwiesen-Alternativen

Alternative Standorte seien keine vorhanden, betonte Buchner. Die G21 habe insgesamt 10 Standorte geprüft, von denen zwei für gut befunden wurden. Die Alternative zur Feldwiese, nahe der Hainbucherstraße, wurde allerdings auf Empfehlung eines Sportstättensachverständigen der Behörde abgewiesen.

Wohnungen am alten Platz

Findet der Verkauf des alten Sportplatzes an die AURA Wohnbaugenossenschaft statt, so sollen rund 90 "für die Gemeindebürger leistbare" Wohneinheiten, teils in Miete mit Eigentumsoption und teils als Eigentumswohnungen, errichtet werden. Bereits bestehende Mietwohnungen der Genossenschaft kämen bei einem Finanzierungsbeitrag von 25.000 Euro mit 3 Zimmern auf rund 650 Euro Miete inkl. Betriebskosten, erklärte AURA-Chef Anton Bosch auf Nachfrage eines Bürgers. Die bestehende in die Jahre gekommene Brücke müsste, als Zubringer dienend, auf Kosten der Wohnbaugenossenschaft erneuert werden. "Der früheste Baubeginn könnte im Jahr 2016 sein", erklärte Bosch.

Anrainer fürchten Lärm und Flutlicht

Eine andere Sorge plagt hingegen die Anrainer der der Feldwiese nahe gelegenen Sulz: In einem Bescheid der BH ist von acht Monate langem Betrieb der Flutlichtanlage und regelmäßiger Beeinträchtigung durch Lärm die Rede. "Wer kauft mir mein Haus wieder ab Herr Bürgermeister? Niemand!", zeigte sich eine Anrainerin ob des befürchteten Wertverlusts besorgt. "Diejenigen, die sich gestört fühlen, sollen auf mich zukommen. Wir können über alles reden", so Bgm. Peter Buchner. Auch USC Wiesbauer Mauerbacher-Obmann Gerald Schober versuchte zu beruhigen: "Ich möchte den besorgten Bürgern die Angst nehmen: Es bleibt alles beim Alten", fragte sich jedoch auch: "Warum wehrt man sich gegen so ein stimmiges Projekt?"

Bürgerbefragung steht im Raum

"Uns ist es wichtig, dass es möglichst bald zu einer Verbesserung der Sportplatz-Situation kommt", betonte Bürgerinitiativen-Chefin Hedwig Fritz, die trotz Einladung auf eine Teilnahme am Podium der öffentlichen Diskussion verzichtete. Vorerst wolle man das Gehörte sickern lassen, nachdenken – aber vor allem weiter Unterschriften für eine Bürgerbefragung sammeln. "Innerhalb von zwei Tagen haben wir rund 500 Unterschriften gesammelt", so Hedwig Fritz stolz.
Werden die Unterschriften von mindestens 10 Prozent aller Wahlberechtigten der Gemeinde formalrechtlich korrekt gesammelt, sieht die Gemeindeordnung vor, dass eine Bürgerbefragung zwingend stattfinden muss. Bei in Mauerbach gesamt 4.629 gemeldeten Bürgern (Stand 2012) – wovon nicht alle wahlberechtigt sind – wäre die Mindestanzahl theoretisch also bereits erreicht. Da die Unterschriftensammlung jedoch formalrechtlich genau überprüft werden müsse bevor eine Bürgerbefragung zustande kommen kann, wolle man auf Nummer sicher gehen und möglichst viele Unterschriften sammeln, erklärt Hedwig Fritz. Der Initiative zufolge soll die Bürgerbefragung einerseits klären, ob auf der Feldweise ein Sportplatz errichtet werden soll, andererseits, ob der bestehende Sportplatz renoviert werden soll.
Auch Bgm. Peter Buchner schließt eine Befragung nicht aus: "Ich bin für alle Diskussionen offen und wenn gute Vorschläge kommen, kann man eine Bürgerbefragung machen." Überstürzen will man jedoch nichts, in der nächsten Gemeinderatssitzung am 24. September werde jedenfalls noch nicht über das Feldwiesen-Projekt entschieden, versicherte Bgm. Peter Buchner.

ZUR SACHE
Das Sportplatz-Projekt umfasst insgesamt 3 Fußballfelder, 5 Tennisplätze, einen Spielplatz sowie Spazierwege. Rund 2,3 der insgesamt 7,3 Hektar Projektgebiet sollen dazu verbaut und eingezäunt werden. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro samt 300.000 Euro Kosten für die noch vor Verkauf nötigen Hochwassermaßnahmen am alten Sportplatz. Durch 2,4 Millionen Verkaufserlös des alten Sportplatzes und 400.000 Euro Förderung soll das Projekt finanziert werden.
Der USC Wiesbauer Mauerbach zählt derzeit ca. 220 aktive Spieler (davon ca. 140 im Nachwuchs) und 80 Funktionäre. Samt den Eltern der Nachwuchsspieler zählt der Verein rund 500 Mitglieder.
Die Bürgerinitiative "Rettet die Feldwiese!" spricht sich gegen einen Sportplatz-Bau auf der Feldwiese aus. Insgesamt wurden bisher rund 1100 Unterschriften gegen einen Bau des Sportplatzes auf der Feldwiese gesammelt.


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ZUM WEITERLESEN:

Mauerbach: Feldwiese sorgt für Rücktritt der Opposition
Mauerbach: Bürgerinitiative reicht Unterschriften zur Volksbefragung ein

ZUM NACHLESEN:
August 2014: Grünes Licht für Feldwiesen-Sportplatz
Mai 2014: Projekt Sportplatz: Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben
Februar 2014: Interview mit USC-Obmann Gerald Schober: "Der Verein ist wichtig für Mauerbach"
Februar 2014: Grün-Gemeinderätin bezieht Stellung
Februar 2014: Interview mit Bgm. Peter Buchner: "Wir sind keine Naturfeinde"
Jänner 2014: Grüne und Bürgerinitiative für Feldwiesen-Erhalt

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