Naturnaher Brunch mit einer Idealistin
Paula Polak, Planerin naturnaher Gärten, über Ideale, Nischen und den Trend der Regionalität.
MAUERBACH. Frau Polak, seit rund 25 Jahren sind Sie nun schon in der Gartengestaltung aktiv. Woher kommt ihre Liebe zur Natur und zu Gärten?
Paula Polak: "Ich habe auf der BOKU studiert und wollte die Welt retten, aber sozial veranlagt bin ich nicht. Durch einen Nebenjob in der Gartenbranche bin ich dann dazu gekommen."
Und wie spiegeln sich Ihre Ideale in Ihrer Arbeit wieder?
"Ich mache nur naturnahe Gärten, denn alles hängt von den Pflanzen ab. Das Material ist dabei möglichst regional. Es ist mir wichtig dass ich nicht nur etwas Schönes sondern auch etwas Sinnvolles mache."
Ist Naturnähe derzeit nicht generell ein stärker werdender Trend?
"Ja, es geht generell mehr in die Richtung, weil es jetzt viel mehr Anbieter gibt als noch vor zehn Jahren. Alles was im Garten gefragt ist kann man auch naturnahe mit heimischen Pflanzen und Materialien machen, denn Regionalität wird auch immer wichtiger – das merkt man sogar im Supermarkt."
25 Jahre in der Branche tätig zu sein ist ein eindeutiges Erfolgszeugnis. Wie lautet ihr Erfolgsrezept?
"In einer Nische tätig zu sein. Es ist eine Dienstleistung. Ich verkaufe weniger ein Produkt als den persönlichen Kontakt. Man muss im persönlichen Kontakt mitkriegen 'Was brauchen diese Leute?'."
Mit welchen Kunden haben Sie dann beispielsweise zu tun?
"In Wien-Umgebung gibt's viele Leute die zum ersten Mal einen Garten haben und die brauchen dann wirklich die Beratung. Meistens sind es Familien mit zwei Berufstätigen, das heißt ein wesentlicher Punkt ist immer wenig Arbeit mit dem Garten zu haben – da sind die naturnahen Gärten von Vorteil weil die Pflanzen robust sind."
Bringen Sie uns auf den neuesten Stand: Was sind aktuell die beliebtesten Trends in der Gartengestaltung?
"Die Leute lieben Bienengärten. Wenn man sich in der Landschaft umschaut ist alles grün und kaum mehr voller bunter Blüten, das fehlt den Insekten natürlich – daher sind solche Gärten auch wichtig."
Als Profi in Sachen Garten- und Landschaftsgestaltung: Wie ist Ihre Meinung zum strittigen Thema Sportplatz auf der Feldwiese?
"Ich finde es ist keine hochintelligente Lösung auf einem Hügel einen Sportplatz zu machen. Es ist naturschutzfachlich ein hochinteressantes Gebiet und ein zu wertvolles Areal um dort einen Fußballplatz zu machen. Wobei ich grundsätzlich nicht gegen einen neuen Sportplatz bin – die Jugend sollte schon eine Gelegenheit haben zu spielen."
Zum Abschluss: Wie soll es in Ihrer Karriere weitergehen? Was sind Ihre beruflichen Ziele?
"Ich will nicht größer werden, sondern mehr Fokus auf Fortbildung und Seminare setzen und wieder Bücher schreiben. Und ich würde gerne mehr Nicht-Privat-Gärten machen, z.B. Schulgärten, Kommunen und so weiter."
WORDRAP mit Paula Polak:
Zum Frühstück gibt's für mich... Kaffee, Kaffee, Kaffee und an einem guten Tag die Topfengolatsche vom Seitner.
Meinen Kaffee trinke ich... mit kalter Milch, ohne Zucker.
Meinen schönsten Urlaub hatte ich... das ist immer der nächste, der auf den man sich freuen kann.
Meine Lieblingspflanze... ich liebe sie alle.
Der perfekte Garten... ist ein lebendiger Garten.
In meiner Freizeit... reise ich, grabe im Garten um und lese Krimis.
Natur bedeutet für mich... Freiheit.
Wenn ich reich wäre... würde ich die Welt retten (grinst).
Drei Dinge für die einsame Insel... Familie, Krimis und einen Hubschrauber.
Mein größtes Vorbild... am ehesten die Alltagshelden, wenn jemand über seine Ängste hinausgeht um jemand anderen zu helfen.
Meine letzten Worte sollen sein... Spaß hat's g'macht.
GAST UND WIRTSCHAFT
Bäckerei Seitner
Hauptstraße 139
3001 Mauerbach
Zum Business Brunch in Mauerbach wählte Paula Polak eine kreative Frühstücks-Variante: Bepackt mit zwei Topfengolatschen, einer Nussschnecke und einem gefüllten Croissant der Bäckerei Seitner in Mauerbach lud die Gartengestalterin die Bezirksblätter zum Frühstück in ihren eigenen Garten. Im naturnahen Ambiente auf der Terasse neben einem Schwimmteich schmeckten Kaffe und die köstlichen Bäckereien des Mauerbacher Familienbetriebs besonders gut.
Für die Auswahl an Gebäck zahlten die Bezirksblätter 5,60 Euro in der Bäckerei Seitner. Das Angebot des kleinen Familien-Ladens mit Greißler-Charme ist allerdings weitaus vielfältiger und das ofenfrische, noch warme Süß-Gebäck überzeugte voll und ganz.
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