Grenzgängerweg
20 Kilometer Wanderwege instand gesetzt

Nun mit Seil: Beim Abstieg vom Bschießer hinüber zum Ponten gibt es nun einige kurze seilversicherte Abschnitte.  | Foto: Thilo Kreier
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  • Nun mit Seil: Beim Abstieg vom Bschießer hinüber zum Ponten gibt es nun einige kurze seilversicherte Abschnitte.
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SCHATTWALD (rei). Der "Grenzgängerweg" führt Wanderer an besonders schöne Plätze in den Allgäuer Alpen. Damit Wanderer möglichst sicher unterwegs sein können, werden schwierige Passagen entschärft und die Wegbeschaffenheit haltbar gemacht. Auch die Beschilderung wurde verbessert. Von einem Ausbau sei aber keine Rede, heißt es seitens der zuständigen Stellen.

Umfassendes Sanierungsprojekt

Die Bezeichnung "Grenzgängerweg" weist darauf hin, dass dieser Wanderweg im Grenzgebiet Bayern/Tirol in den Allgäuer Alpen verläuft. So manche Passage führte aber wohl auch Wanderer mitunter an persönliche Grenzen, daher machte man sich daran, den Weg in einigen Passagen sicherer zu gestalten. Heuer immerhin auf einer Strecke von rund 20 Kilometern und die Arbeiten gehen noch weiter.

Fast abgeschlossen ist inzwischen die Installation der neuen, gelben Wanderwegsschilder im Bereich des Grenzgängers. Sie folgen dem Tiroler Bergwegegütesiegel und sind vor allem im felsigen Bereich deutlich besser als die bisherigen weißen Schilder zu sehen.

80 Kilometer Bergwege

Die Baumaßnahmen gehören zum Wegsanierungsprogramm des Grenzgänger-Projekts, mit dem der Markt Bad Hindelang gemeinsam mit dem Tannheimer Tal, dem Lechtal und der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt insgesamt fast 80 Kilometer alpine Bergwege in punkto Sicherheit und Haltbarkeit verbessert.
Im kommenden, letzten Projektjahr stehen noch die Sanierung des Abstiegs vom Hornbachjoch über den Kanzberg nach Hinterhornbach sowie Ausbesserungsarbeiten am Gratweg vom Iseler über den Kühgundkopf hinüber zum Wiedhag auf dem Zeitplan.
Das Grenzgänger-Projekt läuft über fünf Jahre und wird von der Europäischen Kommission mit dem Interreg-Programm gefördert.

Wissenswertes zum Grenzgängerweg

Auf dem vielleicht beeindruckendsten Stück Grenze zwischen Deutschland und Österreich liegt der Grenzgänger-Gratweg zwischen Bschießer (1999 m) und Ponten (2048 m): Links der Blick sanft hinab ins Tannheimer Tal, rechts der Tiefblick von über 1000 Höhenmeter hinab ins Hintersteiner Tal. Und droben ein Wanderpfad, 60 Zentimeter breit.

Im Zuge der Grenzgänger-Arbeiten wurde die Passage zwischen den beiden markanten Gipfeln zwischen dem Hintersteiner und dem Tannheimer Tal nun besser gesichert. Der Abstieg vom Bschießer  zum Grat ist sehr steil und war bis dato sehr ausgewaschen, so dass es immer wieder zu Stürzen kam. Dank einiger Stunden mit dem Meißel und einiger Meter Seil ist die Passage nunmehr von Bergwanderern gefahrloser zu begehen.
Bereits im Aufstieg von Schattwald zum „Fast-Zweitausender“ Bschießer hatten die Arbeiter des Forstunternehmens Finsterer aus Oberstdorf-Tiefenbach einiges zu tun. Rund um die Obere Stuibenalpe wurden die vielen mäandrierenden Pfade durch die Weide renaturiert und zu einem einzigen, klar erkennbaren Weg zusammengefasst.
„Das ist die einfachste Form der Besucherlenkung: Wir bieten einen gut begehbaren Wanderweg an und halten die Wanderer damit auf den Wegen“, so charakterisiert der Bad Hindelanger Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier die Arbeiten. Auch die Anlage einiger neuer Treppenpassagen, das Ausmeißeln von Stufen und das Ausholzen des Wegverlaufs im Latschengürtel oberhalb der Zipfelsalpe gehörten zum Arbeitsumfang.
Im weiteren Verlauf zum Ponten wurde der Gratweg sanft inwertgesetzt, ohne den Charakter eines luftigen Bergpfads zu verlieren. Am Zirleseck schließlich wurde der Anschluss an die bereits abgeschlossenen Wegebaumaßnahmen hinunter zur Willersalpe, ins Älpele- und Pontental geschaffen.
Der zweite Schwerpunkt der Grenzgänger-Baumaßahmen lag im Jahr 2020 oberhalb des Schrecksees. Hier wurden die Wege von der Hinteren Schafwanne vorbei am Schreckseeund vom Kirchdachsattel hinüber zur Landsberger Hütte sowie vom Kastenjoch hinüber zum Jubiläumsweg hergerichtet. Auch hier ging es zuvorderst um die Sicherheit – in dem felsigen und teils auch ausgesetzten Gelände!
Auf dem Jubiläumsweg selbst hatte der Grenzgänger-Bautrupp auch wieder an der berüchtigten Lärchwand zu tun, hier wurden die vor zwei Jahren geschaffene Seilkonstruktion im besonders ausgesetzten Abschnitt neu verankert – „diese Nacharbeiten waren für uns keine Überraschung, da die Lärchwand zu den Hängen gehört, in denen ständig Bewegung ist“, so Grenzgänger-Projektleiter Thilo Kreier.

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