Abriss sorgt für Ärger in Reutte
„Dicke Luft“ herrscht in Reutte. Teile einer Fassade wurden unerlaubter Weise abgerissen.
REUTTE (rei). Wo eigentlich gebaut werden sollte, herrscht seit einiger Zeit Stillstand: Das „Hornsteinhaus“ im Reuttener Obermarkt, dirket gegenüber der Kirche St. Anna, wird komplett saniert. Doch amtlicherseits wurde ein Baustopp verhängt.
„Da wurde einfach mehr abgerissen, als es seitens des Schutzzonenbeirats erlaubt war“, ärgert sich Reuttes Vizebürgermeister Ernst Hornstein, der als Vertreter der Marktgemeinde im Schutzzonenbeirat sitzt. Dieser Beirat achtet darauf, dass in Reuttes Kernzone, die von der Bäckerei Ihrenberger im Obermarkt bis zum Ausstattungshaus Schennach im Untermarkt reicht, bei sämtlichen Bauarbeiten auf den Altbestand geachtet wird. Das „historische“ Reutte soll bestmöglich erhalten werden. Das ist zumindest das Ziel.
Umso erstaunter, regelrecht verärgert war Hornstein, als er mitansehen musste, wie Bauarbeiter die Fassade im vorderen, oberen Bereich des Hornsteinhauses mit dem Bohrhammer abrissen.
„Ich habe daraufhin eine heftige Debatte mit dem Bauleiter geführt“, erzählte Hornstein dem Gemeinderat und ließ keine Zweifel offen, dass diese „Debatte“ nicht ganz freundlich ablief. „Es geht hier um die historische Bausubstanz der Marktgemeinde. Unsere Gäste kommen ja nicht nach Reutte, um sich die Alpenbadstraße anzusehen. Sie kommen, weil Reutte einen schönen Ortskern hat. Der muss erhalten werden“, ist Hornstein überzeugt.
Der voreilige Abriss hatte dann auch Folgen: Es wurde ein Baustopp verhängt.“
Seitens des Bauherrn, der Alpenländischen Heimstätte, bedauere man den Vorfall, teilte Bürgermeister Luis Oberer dem Gemeinderat mit: „Keine Frage, hier wurde deutlich mehr abgerissen, als es die Schutzzone erlaubt. Das ist nicht zu tolerieren!“
Gemeinde, Schutzzone, Bauherr und Bauunternehmen sind jetzt bemüht, eine Lösung zu finden, damit die Sanierung des historischen Gebäudes im Reuttener Zentrum baldmöglichst weitergehen kann.
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