Gesperrte Durchfahrt
Biberwier stöhnt unter Großbaustelle im Ort

Von „Ortsdurchfahrt“ kann man in Biberwier derzeit nicht sprechen. | Foto: Spielmann
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  • Von „Ortsdurchfahrt“ kann man in Biberwier derzeit nicht sprechen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

Eine Ortsdurchfahrt durch Biberwier ist derzeit nicht möglich und sie wird es so schnell auch nicht sein. Eine Großbaustelle sorgt für massive Behinderungen. Die Notwenigkeit der Arbeiten sieht man ein, mit der Beschilderung im Ort sind viele aber unzufrieden.

BIBERWIER. "Grauslig" antwortet Bürgermeister Paul Mascher auf die Frage, wie er die Baustelle sieht. Seit auf mehrere hundert Meter Länge die Ortsdurchfahrt aufgegraben ist, geht (fast) gar nichts mehr im Ort. Einheimische kommen über "Schleichwege" zu ihren Häusern bzw. zu ihren Arbeitgebern, eine innörtliche Umleitung im klassischen Sinn gibt es aber nicht.

Wenn ich "Achtung Baustelle, Umleitung" lese, dann...

Arbeiten sind notwendig

Die Arbeiten, darüber herrscht weitgehend Einigkeit, sind aber notwendig. Diesbezüglich gibt es keine Zweifel. Und das innerörtliche Straßen- und Wegenetz biete eben keine klassische Umfahrungsmöglichkeit. Der Verkehr muss somit über die Fernpassstraße umgeleitet werden.
"Ich kann die Autos ja nicht über die Baustelle tragen", stellt Mascher trocken fest. Doch auch er ärgert sich, dass zuletzt "ein, zwei Tage gar nichts gegangen ist."

Bauarbeiten sind notwendig

Die Baustelle - neue Leitungstränge und Kanalsanierung im Unterbau, sowie ein komplett neuer Straßenaufbau - war angkündigt. Bereits vergangenes Jahr gab es vorbereitende Arbeiten. Heuer und im kommenden Jahr werden in zwei weiteren Teilabschnitten die Arbeiten fortgeführt und die Straße komplett neu aufgebaut. Heuer werden diese Maßnahmen nach Angaben von Stefan Hanny vom Baubezirksamt Reute bis zumindest Ende August andauern. Kommendes Jahr steht Ähnliches im nächsten Bauabschnitt bevor. Dauer Ende April bis Ende August oder gar Anfang September 2022.

Wie "verzwickt" die Sache ist, erklärt Bgm. Mascher: "Wir haben im Vorfeld Pläne für die Rettung, die Feuerwehr und die Polizei erstellt, damit die wissen, wie sie durch den Ort kommen." Die Logistik hinter der Baustelle sei jedenfalls groß.

Mehrere Baustellen zeitgleich

Kürzlich "verschärfte" sich die Situation weiter: Grund dafür waren Baustellen abseits der Ortsdurchfahrt, die zusätzlich ausgeführt wurden und wohl nicht mit den Betreibern der Großbaustelle "Ortsdurchfahrt" koordiniert waren.
"Es wird immer komplizierter", wundert sich Susanne Schönherr. Zwar sieht auch sie die Notwendigkeit der Baumaßnahmen entlang der Ortsdurchfahrt ein, über die Beschilderung bestehender Zufahrten bzw. Umleitungsmöglichkeiten, sowie das Baustellenmanagement im Ort, kann sie nur den Kopf schütteln. Das müsste besser funktionieren, meint die Inhaberin des gleichnamigen Sportgeschäfts Schönherr nahe der Marienbergbahn. "Die Leute wissen nicht, wie sie fahren sollen", erzählt die Unternehmerin von ihren Erlebnissen. "Es ist furchtbar für uns!"

Schwierige Beschilderung

Die Sache mit den Beschilderungen scheint aber nicht so ganz einfach lösbar zu sein. Aus straßenpolizeilicher Sicht wolle man einfach so gut wie gar keinen Verkehr im Ort. Hinweise, wo man fahren kann, sind daher eher spärlich angeführt. "Das Problem sind 'Fehlfahrten', die dazu führen, dass im Baustellenbereich Fahrzeuge umkehren müssen", erläutert Hanny die Problematik. Eine klare Beschilderung, dass die Durchfahrt gesperrt ist, wirke vorbeugend. Kleine Zusatztafeln sind wiederum schwer lesbar.
Paul Mascher sieht es ähnlich wie das Baubezirksamt: "Ortskundige wissen, wie sie fahren müssen, alle anderen habe hier derzeit nichts zu suchen."

Persönliche Infos sind wichtig

Ausflügler und Feriengäste hätte man dann aber doch gerne im Ort. Susanne Spielmann informiert jene Kunden, die mit ihr in Kontakt treten, persönlich, wie sie fahren müssen, um zu ihr und auch zur nahen Marienbergbahn zu gelangen.
Seitens des Tourismusverbandes Tiroler Zugspitz Arena hat man reagiert, indem man Gästeanfragen  gleich eine "Anfahrtsspinne" beifügt. "Wir versuchen damit die Vermieter in der Region und speziell in Biberwier bestmöglich zu unterstützen", erklärt Geschäftsführerin Petra Frauna. Bislang sei das Verständnis bei den Gästen da.

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

Von „Ortsdurchfahrt“ kann man in Biberwier derzeit nicht sprechen. | Foto: Spielmann
Die Straße ist auf mehrere hundert Meter eine Baustelle. | Foto: Spielmann
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