BJM Arnold Klotz: "Der Wolf passt nicht zu uns!"

Bezirksjägermeister Arnold Klotz. | Foto: Reichel

AUSSERFERN (rei). Die Idee, im Außerfern könnte Wölfe eine Heimat finden, sorgt bei der Jägerschaft für Kopfschütteln und absolutes Unverständnis.
"Auf solche Forderungen können wir dankend verzichten", stellt Bezirksjägermeister Arnold Klotz klar und zeigt so ganz und gar kein Verständis dafür, dass von Seiten des "Kuratoriums Wald" derartige Überlegungen angestellt und dann auch noch verbreitet wurden (weiterer Bericht in dieser Ausgabe).
Viel zu dicht besiedelt sei der Bezirk. Und die freien Flächen, die es brauche, damit der Wolf so leben könne, damit Weidetiere, Haustiere, aber auch der Mensch ungefährdet sind, gebe es nicht.
Eine gezielte Ansiedelung von Wölfen auf Außerferner Gebiet lehnt der Bezirksjägermeister daher vehement ab. "Dafür bräuchte es ohnehin ein Behördenverfahren und da müsste sicher auch die Jagd gefragt werden. Und wir sind gegen diese Idee", lässt Klotz keine Zweifel aufkommen, dass man sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren würde.

Schon jetzt sieht Klotz sehr viel Unruhe in den Wäldern. Das macht die Hege schwer. Das Wild zieht sich oft weit in die Wälder zurück. Wanderer, Paragleiter, Biker - ihre Anwesenheit ist für das Wild mit Furcht verbunden. Käme jetzt noch der Wolf dazu, "dann sehen wir das Wild gar nicht mehr." Die - von der Behörde vorgegebene - Bejagung würde noch schwieriger, als sie schon heute ist, warnt Klotz.

Die Ansiedelung des Wolfs ist ein Thema, eine Zuwanderung der Tiere ein anderes. Klotz hofft, dass es nicht so weit kommt. In den vergangenen Jahren gab immer wieder Beweise, dass hin und wieder Wölfe im Bezirk unterweg sind. Bilder von "Fotofallen" und sogar Videos liegen vor. Auch Spuren wurden gefunden.
Vor drei Jahren gab es mehrere solche Beweise im Tannheimer Tal, in Weißenbach und auch in Vorderhornbach. Zuletzt wurde heuer in Grän ein Wolf von einer Fotofalle bildhaft festgehalten.
"Dabei handelte es sich um Jungtiere . Die kommen und gehen wieder", erklärt Klotz. Ihr Aktionsradius ist enorm. Bis zu 160 Kilometer kann ein Tier pro Tag umherwandern.
Sobald sich Jungwölfe paaren, werden sie ansässig. Sie schaffen sich ein Revier und bilden ein Rudel. Die Jägerschaft hofft, dass es so weit nicht kommen wird.

Arnold Klotz hofft dies als Jäger, aber auch als Landwirt. 50 Ziegen hält der Heiterwanger. Die sieht er in Gefahr, sollten sich Wölfe bei uns niederlassen.
Dass ein Schutzhund die Herde bewachen könnte, entlockt Klotz ein weiteres Kopfschütteln. Viel zu kostspielig, aber auch zu gefährlich. Ausgebildete Schutzhunde - und nur sie können Wölfe fern halten - sind teuer und schwer zu bekommen.
"Und so ein Schutzhund bewacht die Herde gegen alles und jeden. Auch gegen Menschen, die der Herde zu nahe kommen!" Es sei nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn sich Wanderer einer solchen, von einem Hund geschützten Herde, nähern. Das könne niemand verantworten.
Schutzhunde machen für Arnold Klotz nur dort Sinn, wenn Schafe, Ziegen oder andere Tiere weit abgelegen und unbehelligt vom Menschen grasen. Im Bezirk Reutte sei das kaum wo der Fall.
Für ihn ist daher gut nachvollziehbar, weshalb frühere Generationen den Wolf bei uns vertrieben bzw. ausrotteten. "Damals hatte sicher jedes Stück Vieh einen ganz anderen Wert als heute. Jedes Schaf, jede Ziege oder Kalb war wichtig zum Überleben." Das sei heute nicht mehr so stark ausgeprägt, dass der Wolf deshalb bei uns wieder heimischen werden kann, ist für Klotz dennoch unvorstellbar.

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