Tierheim Reutte vor dem Aus
Ein Zuhause für Tiere schließt – Hoffnung bleibt
- Lydia engagiert sich seit 10 Jahren für den Tierschutz in Reutte. Sie wünscht sich eine gute Lösung im Sinne der Tiere.
- hochgeladen von Evelyn Hartman
Das Tierheim in Reutte wird Ende April seine Pforten für immer schließen. Die MeinBezirk-Redaktion hat bei den Verantwortlichen nachgefragt, welche Gründe zu diesem Schritt geführt haben.
REUTTE (eha). Die Entscheidung sei unausweichlich gewesen, erklärt Veronika Rom-Erhard, Obfrau des Tiroler Tierschutzvereins. Ein Hauptgrund für die Schließung liegt in der Hochwasserverbauung am Standort Lüss. Durch diese Maßnahmen gingen wichtige Grundstücke verloren, wodurch es nun an ausreichenden Freiflächen für Hunde und Wildtiere mangelt. "In der derzeitigen Situation ist eine tiergerechte Haltung nicht mehr möglich", erläutert Rom-Erhard. In den vergangenen Jahren wurde das Tierheim daher zunehmend zu einem reinen Katzenheim, in dem im Schnitt etwa 20 Katzen im Jahr betreut wurden.
Hohe Kosten
Neben den räumlichen Einschränkungen spielen auch die finanziellen Belastungen eine wesentliche Rolle. Die laufenden Kosten des Tierheims belaufen sich auf rund 80.000 Euro pro Jahr, wovon etwa die Hälfte auf Gehaltskosten für zwei festangestellte Mitarbeiter entfällt. Zudem schlagen allein die Stromkosten mit rund 800 Euro monatlich zu Buche. "Das ist wirtschaftlich einfach nicht tragbar", stellt Rom-Erhard fest.
Mangelnde Unterstützung
Der Tiroler Tierschutzverein wandte sich daher schriftlich an die Stadtgemeinde Reutte und die Bezirkshauptmannschaft, um Unterstützung für einen alternativen Standort zu erhalten, beispielsweise in einem alten Bauernhaus. Doch auf diese Hilferufe gab es keinerlei Reaktion. "Es ist frustrierend, und ich habe das Gefühl, die Reuttener lassen uns im Regen stehen", beklagt Rom-Erhard.
Keine Tiere werden im Stich gelassen
Trotz der Schließung des Tierheims betont die Obfrau:
"Wir lassen den Bezirk Reutte und seine Tiere nicht im Stich. Schließlich sind wir gesetzlich verpflichtet, Hilfe zu leisten."
Auch in anderen Tiroler Bezirken existieren keine eigenen Tierheime, doch der Tierschutzverein bleibt vor Ort aktiv. Drei Mitarbeiter im Außendienst kümmern sich weiterhin um den Transport von Tieren nach Innsbruck. Erst in der vergangenen Woche wurde ein Hund aus Reutte geholt.
So geht's weiter
Für die Zukunft ist bereits eine Lösung in Sicht: Eine engagierte Tierschützerin soll die Aufgaben in Reutte übernehmen. Noch ist unklar, in welcher Form dies geschehen wird, aber Mitte April soll eine offizielle Ankündigung erfolgen. Fest steht jedoch, dass dies nicht mehr am bisherigen Standort sein wird.
Die letzten Bewohner bleiben die Katzen
Das Tierheim Reutte wird derzeit von zwei festangestellten und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sowie einer Buchhalterin geführt. Die Mitarbeiter wurden bereits einvernehmlich gekündigt. Im Tierheim befinden sich aktuell noch drei sehr scheue Katzen sowie eine Handvoll halb verwilderter Katzen. Diese dürfen jedoch an ihrem gewohnten Ort bleiben, versichert Rom-Erhard: "Einen alten Baum verpflanzt man ja auch nicht." Der Tierschutzverein wird sich weiterhin um sie kümmern und ihre Versorgung sicherstellen.
Bis zum 30. April bleibt das Tierheim noch besetzt. Wie die Zukunft des Tierschutzes in der Region konkret aussehen wird, bleibt abzuwarten.
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