Heilende Arnika

Doris Weirather
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Darf ich vorstellen: 70 kg Fleisch, dazu noch Knochen, innere Organe, Nerven, Bindegewebe. Jeder, der so einem anderen Menschen vorgestellt würde, würde dies als sehr unpassend und unhöflich empfinden. Doch leider begegnen die Menschen den Heilplanzen genau auf diese Weise. Sie zählen nur Inhaltsstoffe auf, ohne das Wesen der Heilpflanze zu würdigen. Anders die Kräuterfrau Doris Weirather aus Tannheim. Für sie gehören Überlieferungen und Persönlichkeit der Pflanze immer zu deren Heilwirkung dazu. Heute stellt sie uns den Arnika vor:

Arnika
Arnika hat viele regionale Namen wie Bergwohlverleih, Fallkraut, Stoßkraut
Donnerblume, Stichkraut und Kraftwurz.
Meine Mama hatte immer Arnika im Haus, bei dem sogar noch die Blüten im Glas
waren. Wenn mich eine Biene oder Wespe gestochen hatte, wurde diese Arnika
Tinktur auf die gestochene Stelle mit einen Wattebausch aufgetragen.
Der Schmerz und das Brennen gingen rasch vorbei.
Es ist eine Erinnerung aus meiner Kindheit, die ich bis heute anwende.
Im Sommer findet man die Arnika in höheren Berglagen. Sie gedeiht auf kargen
Böden und trotzt dem rauen Klima in den Bergen. Sie hat orangegelb strahlende Blüten und verströmt einen aromatischen Duft.
Sie wird etwa 20-50 cm hoch, der Stängel ist fein behaart, die Arnika trägt
2 gegenständige kleine, schmale bis 2 cm lange Blätter die mit Fäden durchzogen sind
wie beim Spitzwegerich.
Da die Arnika streng unter Naturschutz steht, lasse ich sie in den Bergen.
Ich baue Sie mir selber im meinen Kräutergarten an und sammle dann die Blüten
zwischen Ende Juni bis in den August.
Als Erste-Hilfe-Kraut für Quetschungen, Verrenkungen und Verstauchungen
Muskelkater, Blutergüsse, Bienen- und Wespenstiche wird die Arnika verwendet.
Man kann eine Tinktur und Balsam aus den Blüten herstellen, die aber dann
nur äußerlich zu verwenden ist, da sie bei innerlicher Anwendung giftig ist.
Das Wunderkraut „ Arnika“ hat früher gar manchen Leidenden durch seine zauberhaft Wirkung geheilt.
Im Volksmund nennt man sie Wohlverleih.
Denn bei den Menschen hatte Arnika eine wohlwollende Wirkung.
Der Arnikageist für Einreibungen durfte in keiner Hausapotheke mehr fehlen.
Das Kräutlein Wohlverlei taucht sogar in Märchen und Kindererzählungen auf:
„ Eins, zwei – du bist das Kräuterlein Wohlverlei,
zwei, drei und du bist wieder frei!“
Früher wurden sogar die Arnikablüten unter das Dach gelegt und Büschel der Arnika
in die Fensterrahmen und Ecken von Getreidefeldern gesteckt - das galt als wirksames
Mittel gegen den Blitzschlag.
Auch in der Tierhaltung spielte Arnika einst eine wichtige Rolle.
Gegen das „ Verfangen“ und Stolpern der Rinder. Man rieb den Tieren
Auf den Almen den Rücken kräftig mit Arnikabündel ein, das sollte dann
das Vieh gesund und unfallfrei zurückbringen.

Doris Weirather
Arnika
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