Hoher Frauentag und Frauendreißiger
Kirchenpatrozinium und Stadtfest in Vils

Kinder führen die Prozession in Vils an | Foto: Elisabeth Wintergerst
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Über zwanzig Marienfeiertage gibt es verteilt über das Jahr. Maria Verkündigung, Maria Empfängnis, Maria Geburt, Maria Himmelskönigin sind die bekanntesten davon. Der höchste Marienfeiertag aber ist Maria Himmelfahrt, auch Hoher Frauentag genannt am 15. August. Hier gibt es traditionell große Wallfahrten und Prozessionen. Kräuter werden geweiht, deswegen heißt der Tag auch Maria Kräuterweih. Der Legende nach wuchsen dort, wo der Leichnam Mariens lag, lauter Heilkräuter.

Die Überlieferung sagt, daß in diesen Tagen ein dreifacher Segen auf Tieren und Gewächsen ruhe, vorzüglich auf jenen, welche den Menschen nützlich sind, weshalb auch deren heilsame Wirkung um das dreifache erhöht sei, während andererseits alle giftigen Tiere keinen oder doch nur geringen Schaden zu bringen vermögen. Daher ist es die Sorge jeder Bäuerin und Kräuterfrau, einen oder mehrere solche Sträuße zu sammeln. Dazu gehören außer jenen Blumen und Kräutern, die man zu Tee und Medizinen braucht, noch eine gewisse Anzahl anderer, welche aus irgend einem Grunde von altersher im Ruf der Heiligkeit stehen.

Es sind vor allem Himmelbrand, Frauenschuh, Wegwart, Mohn, brennende Lieb, Rauten, Johanniskraut, Wermut, Wohlgemut, Mutterkraut, Sinngrün, Tausendguldenkraut und das heilige Karbendelkraut (thymus serpyllum), von dem die Legende erzählt, daß sich die Muttergottes, als sie "übers Gebirg" zu Elisabeth ging, darauf niedersetzte, weswegen die Pflanze mit dem "Schreibnamen" Marias Kar-ben-del benannt worden sei. Auch Donnerkugeln (Stechapfel) und "Baslgoam" (basilicum), Edelweiß, Sonnenblumen, gelbe Ringelblumen und dergleichen werden dazugebunden.

Der Hohe Frauentag ist der Beginn des Frauendreißigers, der mit Maria Geburt am 9. September endet. Maria Himmelfahrt wird im Außerfern am meisten in Vils gefeiert. Denn dort wurde das Patroziniumsfest der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit dem Stadtfest verbunden. Nach dem Festgottesdienst zieht eine große Prozession durch die Stadt. Dabei wird eine Marienfigur von Frauen getragen, die großen Fahnen zeigen die Maria und andere Heilige. An den Straßenaltären donnern die Salutschüsse der Schützenkompanie. Und schließlich werden die geweihten “Kräuterzangen” mit nach Hause genommen um bei Bedarf als Medizin und Heilmittel verwendet zu werden. Doch nur, wer seine Verbindung mit der Natur noch spürt, dem kann auch die Natur helfen.

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