Lehre 2020
Lehrlingsbedarf ist unterschiedlich groß
REUTTE (rei). Das Coronavirus hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Nahezu alle Lebensbereiche sind betroffen, auch die Berufs- und Ausbildungswelt. "Wir lebten ja in einem 'Schlaraffenland'. Junge Menschen konnten sich ihren Wunschberuf aussuchen. Bei Vollbeschäftigung waren einfach viele Möglichkeiten offen", erklärt der Leiter der Wirtschaftskammer Reutte, Wolfgang Winkler.
Personalbedarf schwankt
Aber jetzt ist das anders. Je nach Branche leiden die Unternehmen mehr oder weniger stark unter den Auswirkungen des Coronavirus. Das schlägt sich auch im Lehrlingswesen nieder. Manche Betriebe bzw. Branchen haben einen geringeren Personalbedarf. Wichtig sei es nun, nicht am Bedarf vorbei "zu produzieren", also MitarbeiterInnen auszubilden. Denn wer eine mehrjährige Ausbildung macht, möchte im Anschluss daran natürlich auch eine Anstellung bekommen.
Die Analyse für den Bezirk Reutte fällt so aus: Der Industriesektor ist stark geblieben. Die Tourismusbranche steht ebenfalls gut da und sie hat sogar sehr gute Zukunftsaussichten zu bieten, denn: "viele wollen nicht mehr wegfliegen und verbringen den Urlaub lieber im nahen Umfeld. Tirol profitiert davon", ist sich Winkler sicher. Auch im Bereich Handwerk und hier speziell in den Bauberufen ist die Auftragslage weiterhin gut.
Schwieriger ist die Situation im Handel und auch in diversen Dienstleistungsberufen. Hier dauern die wirtschaftlichen Einbrüche weiterhin an. Der Arbeitskräftebedarf ist überschaubar.
Vorteile der Tourismusbranche
Simon Volderauer ist innerhalb der Wirtschaftskammer Reutte u.a. für das Lehrlingswesen zuständig. Auch er sieht gerade in der Tourismusbranche sehr gute Zukunftsaussichten. Er weiß aber um die Vorurteile, mit denen die Branche zu kämpfen hat. Man müsse aber auch die Vorteile sehen: "Viele Betriebe bieten zum Lohn dazu diverse Sachleistungen, die wirklich attraktiv sind." Auch die große Auswahl an Arbeitgebern dürfe man nicht außer acht lassen.
Eine Lehre in der Pflege, das wäre gut
Eine zukunftssichere Branche hinsichtlich der Berufsmöglichkeiten ist der Gesundheitsbereich. Hier werden die Fachkräfte an diversen Schulen ausgebildet. Einen Lehrberuf im Bereich Krankenpflege gibt es hingegen nicht. "Noch nicht", wie Volderauer berichten kann. Eine Änderung sei angekündigt: "Der Lehrberuf des Krankenpflegers wäre sehr wünschenswert. Derzeit sieht es nicht so schlecht aus, dass er in absehbarer Zeit auch angeboten wird."
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