Maria Himmelfahrt - der Frauendreißiger beginnt
Das Fest Maria Himmelfahrt, auch Maria Kräuterweih genannt, wird am 15. August gefeiert. Es ist das Osterfest der Mutter Gottes, bei der sie nach christlicher Vorstellung in den Himmel aufgenommen wird. Das Fest wird nicht nur durch viele Wallfahrten begangen, sondern auch durch das Sammeln von Heilkräutern, die zu Boschen zusammen gebunden werden.
Typische Kräuter neben Alant sind Echtes Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut und die verschiedenen Getreidesorten. In manchen Regionen wurden in die Kräuterbuschen so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der Tee aus diesen geweihten Kräutern sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer.
Mancherorts wurde Maria Himmelfahrt intensiver gefeiert als als etwa Pfingsten oder Weihnachten und galt als das höchste Jahresfest.
Mit Maria Kräuterweih beginnt der Frauendreißiger, ein Frauenmonat außerhalb der Kalendermonate mit einer starken weiblichen Spiritualität. Das Ende des Frauendreißigers bildet das Fest Maria Namen am 12. September.
Der bäuerliche Kalender markiert Mariä Namen als den Abschluss des Sommers, indem er reimt:
An Mariä Namen / sagt der Sommer Amen
Für die bäuerliche Gesellschaft hatte der 12. September zudem eine rechtliche Bedeutung: Ab diesem Stichtag durfte „von den Armen" das liegengebliebene Korn von den abgeernteten Feldern gesammelt werden.
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