Neue Seilbahn entsteht
Mitte März hat die alte Jöchelspitzbahn ausgedient

GF Günter Oberhauser freut sich auf die Projektumsetzung. | Foto: Skilifte Warth
  • GF Günter Oberhauser freut sich auf die Projektumsetzung.
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Die Doppelsesselbahn auf die Jöchelspitze in Bach wird gegen eine neue 8er-Einseilumlaufbahn ersetzt. 

BACH (rei). Das Skigebiet in Bach gehört nicht zu den ganz großen. Aber es ist beliebt. Sonnig gelegen, erstklassig präparierte Pisten und ein Panorama, das man anderorts kaum findet. Nur die Seilbahn - die Jöchelspitzbahn - die ist nicht mehr auf Höhe der Zeit.
Doch die Änderung steht bevor: Heuer wird eine völlig neue Bahn in Richtung Sonnalm errichtet. Eine Zeit lang kommen Skifahrer, Paragleiter und andere Besucher des wunderbar gelegenen Aussichtsberges aber noch in den Genuss der "Entschleunigung", wenn man mit der alten Doppelsesselbahn die Fahrt auf den Berg antritt. 

Abriss im März

Die dauert rund 15 Minuten. Noch. Denn bald ist es vorbei. "Der Abriss der alten Jöchelspitzbahn erfolgt am 11. und 12. März. Dann beginnen sofort die Arbeiten an der neuen Seilbahn", erklärt Geschäftsführer Günter Oberhauser.
Für alle Skifahrer und sonstigen Besucher der Jöchelspitze bzw. der Sonnalm heißt das zugleich, dass die Beförderungsmöglichkeit in diesem Winter frühzeitig endet. Mit Tourenskiern kann man - solange Schnee liegt - natürlich weiter auf den Berg hinauf. Zu Fuß sowieso.

6,6 Mio. Euro Baukosten

6,6 Millionen Euro investieren die Lechtaler Bergbahnen, die zu den Skiliften Warth gehören, in das neue Projekt.
Errichtet wird eine hochmoderne 8er-Einseilumlaufbahn. Gebaut wird das modernste, das die Seilbahntechnik derzeit zu bieten hat. "Soweit wir informiert sind, gibt es eine Bahn dieser Art derzeit weltweit nur einmal, nämlich  in China", verrät Oberhauser.

Gondeln werden grau

Und er nennt noch ein paar weitere Details: Anthrazitgrau werden die Kabinen ausgeführt. Nicht rot, nicht gelb oder blau, wie man es heute oft sieht. Grau ist die neue Modefarbe im Seilbahnbau. Und grau ist auch deshalb gut gewählt, weil diese Bahn wohl wieder viele Jahre Bestand haben wird. Eine neutrale Farbe kann da nicht schaden.
Die alte Doppelsesselbahn befindet sich in ihrem 40. Bestandsjahr. Ob die neue Seilbahn dieses Alter auch schafft, kann derzeit natülich niemand sagen.

Förderkapazität steigt

Eines weiß man aber schon: Die Fahrzeit wird sich von den genannten 15 Minuten auf rund fünf Minuten reduzieren. Die Förderkapazität wird zeitgleich kräftig angehoben. 1200 Personen können künftig pro Stunden befördert werden. Und sollte der Bedarf größer sein, ließen sich zu den bestellten 22  Gondeln weitere dazuhängen. Die Förderkapazität würde damit einhergehend steigen.

Die alte Bahn wird im März abgetragen. Ebenso die Berg- und Talstation. Alles wird komplett erneuert. Unten entstehen ein neues Kassengebäude, sowie der Führerstand der Bahn. Oben am Berg, in Nachbarschaft zur Sonnalm, wird die Bergstation samt Garage gebaut. Diese bietet den Gondeln in Stehzeiten Schutz vor Wind und Wetter. Dieses doch etwas größere Bauwerk will die Seilbahngesellschaft mit Holz beplanken, damit es sich harmonisch in das alpine Umfeld einpasst.

Inbetriebnahme im September

Die Bauzeit ist kurz bemessen. Bereits im September soll die neue 8er-Einseilbahn aufsperren. Gerade rechtzeitig, um das Ende der Wandersaison, die im Herbst ihren Höhepunkt erreicht, noch mitnehmen zu können.
Je nach Witterung wird die Bahn dann früher oder später für Revisionsarbeiten wieder zusperren, ehe der Betrieb dann mit Beginn der Wintersaison 2019/20 voll durchstartet.

Zur Sache

Die bestehende Doppelsesselbahn auf die Jöchelspitze wurde 1979 eröffnet. Die Seilbahn hat eine turbulente Vergangenheit hinter sich. 2007 wurde die Bahn von den Skiliften Warth übernommen. Zuvor galt es einen Konkurs der Vorgängergesellschaft zu überstehen. Mit den neuen Eigentümern aus Vorarlberg konnte der Fortbestand aber gesichert werden und damit einhergehend auch wichtige Arbeitsplätze. Im Winter sind sechs bis acht Personen beschäftigt, im Sommer durchschnittlich vier.
Die Bedeutung der Bahn ist für die gesamte Talschaft groß. Daher wird der Neubau von öffentlicher Seite unterstützt. Die Gemeinden, der Tourismusverband aber auch das Land Tirol treten als Partner auf. "Wir freuen uns sehr über die breite Unterstützung", weiß es Günter Oberhauser zu schätzen, dass man an einem Strang zieht. 

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