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Recyclingquote beim Plastikmüll muss weiter steigen

Petra Scheiber als Sekretärin und Bgm. Hans Dreier als Obmann leiten den Abfallwirtschaftsverband im Bezirk Reutte. | Foto: Reichel
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WEISSENBACH (rei). Die Zahl ist beachtlich: 1.394 Tonnen an so genannten "Leichtverpackungen" wurden im vergangenen Jahr im Bezirk Reutte gesammelt. Umgangssprachlich "Plastikmüll". Die Menge nimmt stetig zu, nicht kräftig, aber doch.

Wieviel Restmüll und wieviele recyclebare Materialien über das Jahr im Außerfern anfallen, weiß man in Weißenbach sehr genau. Hier hat der Abfallwirtschaftsverband Bezirk Reutte, kurz ABR, seinen Sitz. Bgm. Hans Dreier ist Obmann dieses Verbandes, Petra Scheiber sorgt als einzige Mitarbeiterin dafür, dass die Entsorgung funktioniert und Abrechnungen hinausgehen.

Höhere Quote gefordert

Das funktioniert seit vielen Jahren sehr gut. Dennoch hat man gerade ein "Problem am Hals". Aber nicht nur der ABR, sondern ganz Österreich. Die von der EU vorgegebenen Recyclingziele werden gut erfüllt, nur nicht im Bereich der Kunststoffe. Da liegt die Quote in der Alpenrepublik gerade einmal bei 25 Prozent. Bis 2025, so die Vorgabe der EU, müssen 50 Prozent erreicht werden.
Aber worauf bezieht sich diese Recyclingquote? "Wir wissen, wieviel Verpackungsmaterial zum Einsatz kommt, und ebenso, wieviel am Ende wiederverwertet wird. Und da liegt Österreich weit von den Vorgaben entfernt", erklärt Petra Scheiber. Im Umkehrschluss heißt das, dass ein Großteil der Verpackungen am Ende im Restmüll landet, bzw. verbrannt wird.

Am Land wird besser getrennt

Hans Dreier sorgen die Vorgaben der EU. Aber nicht, weil er nicht trennen will, bzw. weil er glaubt, dass hier bei uns im Außerfern zuwenig getrennt wird. "Jede Wette, bei mir daheim beträgt die Recylingquote 95 Prozent. Und ich bin überzeugt, in den meisten Haushalten bei uns im Bezirk ist es ähnlich."
Am Land, glaubt Dreier, funktiere die Mülltrennung sehr gut. In den einwohnerstarken Städten deutlich schlechter, daher auch die geringe Österreich-Quote von gerade einmal 25 Prozent.
Die von der EU vorgegebenen 50 Prozent fordern nun aber alle Kommunen. "Wir tun uns da schon schwer, ein noch besseres Sammelergebnis zu erzielen", glaubt Dreier. "Das wird ein großes Projekt für uns", weiß auch Petra Scheiber, dass die Umsetzung nicht einfach wird.

Zahlen aus der Abfallanalyse

Dass die von Hans Dreier genannte Sammelquote von 95 Prozent in den ländlichen Gemeinden Tirols beim Plastikmüll nahe an der Realität liegt, zeigt eine Erhebung aus den Jahren 2018/19. Da fand tirolweit eine Restmüllanalyse statt. Mehrere Referenzgemeinden wurden ausgewählt, darunter fünf aus dem Bezirk Reutte. Hier wurden Mülltonnen geleert, der Inhalt aber nicht zum Restmüll gebracht, sondern gesammelt und der Inhalt genau analysiert. Der Anteil an Verpackungen im Restmüll betrug tirloweit gesehen gerade einmal 5,7 Prozent. Das bestätigt, dass nur geringe Mengen an Leichtverpackungen im Müll landen.

Einfach wird es also nicht, die von der EU vorgegebenen Ziele zu erreichen. Seitens des Abfallwirtschaftsverbandes Bezirk Reutte will man aber versuchen, die Recyclingquote weiter zu erhöhen. "Im April gibt es die nächste Verbandsversammlung. Da kommt das Thema dann sicher zur Sprache", sagt Dreier.

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