Verkehr und Kinderbetreuung
Schwere Kost für den Planungsverband Reutte
- Die Gemeindechefs des Planungsverbandes Talkessel Reutte mussten sich mit schwierigen Themen auseinandersetzen.
- Foto: MeinBezirk/Günther Reichel
- hochgeladen von Günther Reichel
Verkehr und Kinderbetreuung: Zwei große Themen beschäftigten den Planungsverband Talkessel Reutte.
BREITENWANG. Gleich zwei schwierige Themen sorgten bei der jüngsten Sitzung des Planungsverbands Talkessel Reutte für angeregte Diskussionen: die Verkehrsbelastung im Außerfern und die künftige Organisation der Kinderbetreuung.
"Knackpunkt" Dosierampeln
Die Frage, wie man den immer stärker werdenden Verkehr in den Griff bekommen kann, beschäftigt die Region schon lange. Das Land Tirol setzt seit einiger Zeit auf sogenannte Dosierampeln. Diese schalten bei großem Verkehrsaufkommen auf Rot und lassen Autos nur noch in einer gewissen Anzahl pro Stunden weiterfahren – so soll der Verkehrsfluss verbessert werden.
Wo ist der richtige Standort?
Doch der Standort dieser Ampel an der B179-Fernpassstraße sorgt für Diskussionen. Laut einem Gutachten des Verkehrsplaners Helmut Köll steht sie bei der Auffahrt Reutte-Süd an der richtigen Stelle. Eine Bürgerinitiative sieht das anders und fordert, die Dosierampel direkt an die Grenzen zum Allgäu zu platzieren und weitere aufzustellen.
Intensive Diskussionen
Dieser Vorschlag führte zu einer emotionalen Debatte unter den Bürgermeistern. Besonders deutlich äußerten sich Harald Schwarzenbrunner (Weißenbach), der eine Verlegung an die Grenzen fordert, und Richard Wörle (Pinswang), der das klar ablehnt. Schwarzenbrunner will die Dosierampeln direkt an den Grenzen, Wörle kann dem nichts abgewinnen, zu bedeutsam ist für Pinswang die Nähe zu Füssen und Schwangau.
Ein Auftrag an das Land Tirol
Verbandsobmann Wolfgang Winkler bemühte sich um eine Einigung. Immer klarer wurde im Laufe der Diskussion: Nur reden reicht nicht mehr – die Gemeinden müssen klare Forderungen benennen. Schließlich wurde ein Beschluss gefasst: Der Planungsverband fordert das Land Tirol einstimmig auf, Gespräche mit den Allgäuer Gemeinden zu führen. Ziel ist es, den Ausweichverkehr schon auf deutscher Seite einzudämmen. So sollen Autofahrer gar nicht erst über kleinere Grenzübergänge wie Pinswang-Weißhaus, Vils-Schönbichl, Grän-Enge oder Schattwald ins Außerfern ausweichen können, sondern auf der deutschen Autobahn A7 und in der Folge auf der B179 gehalten werden. Auf Außerferner Seite greifen dann wieder die Abfahrverbote auf Höhe des Knotens Vils.
Über die Forderung der Bürgerinitiative – die Verlegung der Dosierampeln – wurde nicht abgestimmt.
Elternbeiträge für die Kinderbetreuung
Auch ein anderer Punkt auf der Tagesordnung verlangte viel Diskussionsbereitschaft. Ab dem Kindergartenjahr 2026/27 haben Eltern in bestimmten Modellregionen, der Talkessel Reutte gehört dazu, einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder von zwei bis sechs Jahren. Plätze können bereits ab 1. Dezember 2025 gebucht werden. Das setzt die Gemeinden unter Druck.
Weil es in einzelnen Orten zu wenig Plätze geben könnte, müssen die Gemeinden im Talkessel künftig eng zusammenarbeiten. Grundsätzlich sollen Kinder in ihrer Heimatgemeinde einen Platz bekommen. Ist dort kein Platz frei – oder wünschen sich Eltern eine andere Einrichtung – soll auch ein Besuch in einer Nachbargemeinde möglich sein.
Große Herausforderungen
Damit das fair und einfach funktioniert, braucht es einheitliche Elternbeiträge im ganzen Verbandsgebiet. Und genau daran scheiden sich die Geister. Zwar gibt es Tarifempfehlungen des Landes, diese kommen bei den Gemeinden aber nicht gut an.
Nach längerer Diskussion einigte sich der Planungsverband – mit Ausnahme von Reutte – auf einen einheitlichen Vormittags-Tarif von 100 Euro pro Monat. Reuttes Bürgermeister Günter Salchner stimmte dagegen und warnte: "Was wir hier im Planungsverband beschließen, kann vom Gemeinderat wieder ausgehebelt werden."
Am 20. November tagen alle Bürgermeister
Am 20. November steht eine bezirksweite Bürgermeisterkonferenz auf dem Terminkalender. Bei dieser möchte man abermals diskutieren. Dann soll im Idealfall das neue System endgültig fixiert werden.
Besser informiert
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
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