Neuer Partner
Tannheimer Milch wird künftig nach Reutte geliefert

Der Verarbeitungsbetrieb der Sennerei in Reutte. Hierher wird künftig mehr Milch geliefert. | Foto: Sennerei Reutte
  • Der Verarbeitungsbetrieb der Sennerei in Reutte. Hierher wird künftig mehr Milch geliefert.
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Der Großteil der im Bezirk Reutte erzeugten Milch wird in die Sennerei Reutte geliefert. Künftig geht die Menge weiter nach oben.

TANNHEIM/REUTTE. Drei - für heimische Verhältnisse - große Käsereien verarbeiten derzeit die Kuhmilch, die auf heimischen Höfen erzeugt wird. Das oberste Lechtal liefert an die Käserei Sojer in Steeg. Die Bauern ab Holzgau talabwärts gesehen, jene des Zwischentoren und ebenso die Landwirte aus dem Reuttener Talkessel haben die Sennerei Reutte als Partner. Die Bauern des Tannheimer Tals liefern ihre Milch an die Käserei Biedermann in Grän.
In den Sommermonaten, während der Almzeit, gibt es ergänzend noch einige kleinere Käsereien.

1,8 Millionen Kilogramm Heumilch

Im Tannheimer Tal steht nun eine Änderung bevor. Ab Jänner 2023 werden 32 Bauern ihre Heumilch ebenfalls an die Sennerei Reutte liefern. Die Abnahme- und Verarbeitungsmöglichkeit im Hochtal fällt weg.
Damit werden künftig rund 1,8 Millionen Kilogramm Heumilch nicht mehr im Hochtal verarbeitet, sondern über den neuen Partner zu den Abnehmern kommen.
Die Sennerei Reutte gehört ihrerseites zur "Schönegger Käse-Alm", die ihren Hauptsitz in Prem im Allgäu hat.

Änderung seit Mai bekannt

Über das Ende der Abnahme der Milch mit Ende 2022 wurden die Bauern des Tannheimer Tals von der Bergkäserei Biedermann am 27. Mai 2022 unterrichtet. Bis zuletzt liefen in der Folge Gespräche, wie es ab Jänner 2023 weitergehen soll.
"Für uns war wichtig, dass wir einen gesicherten Abnehmer haben", sagt dazu Harald Kleiner. Der Tannheimer Bürgermeister ist auch Gebietsbauernobmann. Er sieht die Neuregelung mit gemischten Gefühlen. Mit der Schönegger Käse-Alm habe man einen starken und erfahrenen neuen Partner gefunden. Dass die Milch des Tannheimer Tals künftig nicht mehr in der Region verarbeitet werden kann, bedauert er dennoch.

Hohe Qualitätsansprüche

Die Schönegger Käse-Alm verarbeitet ausschließlich Heumilch. Damit haben die Bauern des Hochtals aber kein Problem, sie erfüllen diesen hohen Qualitätsanspruch schon lange.
Martin Zoller, Obmann der Sennereigenossenschaft Tannheim ist zufrieden: „Wir freuen uns darauf, unsere wertvolle Heumilch künftig an einen starken Partner liefern zu können, der sie zu Käsespezialitäten verarbeitet.“ Dies sei ein Beitrag, die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Tal zu erhalten und zu stärken.

Zahl der Landwirte geht zurück

Einfach ist das nicht. Die erzeugte Milchmenge im Tannheimer Tal ist relativ konstant. Allerdings geht die Zahl der Bauern zurück. Das heißt, heute erzeugen weniger Landwirte mit ihren Tieren eine gleichbleibende Milchmenge.

Freude bei der Schönegger Käse-Alm

Bei der Schönegger Käse-Alm ist man stolz über den "Zuwachs" an engagierten Heumilchbauern aus dem Tannheimer Tal. „Gemeinsam werden wir die Erfolgsgeschichte Heumilch in der Region Reutte weiterschreiben und ausbauen", erklärt Geschäftsführer Sepp Krönauer.

Zur Sache

Über die Schönegger Käse-Alm
Die Schönegger Käse-Alm GmbH mit Sitz in Prem und 26 regionalen Verkaufsläden gehört mit 230 Mitarbeitern zu den ersten Heumilchverarbeitern in Bayern. 500 Bauernfamilien aus dem Allgäu, dem Bregenzerwald, dem Kleinwalsertal, dem UNESCO geschützten Biosphärenpark Großes Walsertal und Tirol liefern jährlich 50 Millionen Kilogramm Milch, der Umsatz liegt bei 70 Millionen Euro.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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