Wir wählen zwar in immer kürzeren Abständen ...

Die "Qual der Wahl" bleibt.

Wir älteren Semester neigen erfahrungsgemäß eher dazu, vor jeder Wahl zu sagen, ".... tja, da haben wir wieder die Qual der Wahl". Obwohl, eigentlich ist die Wahl mit keiner Qual verbunden, weil wir wählen eh immer wieder das, was wir schon immer gewählt haben. Und deshalb wissen die politisch Wissenden jetzt schon, wie die NR-Wahl ausgehen wird. Die jungen Menschen sind da anders, sie lassen sich in keine Qual hineintreiben. Für sie gibt es die "Qual der Wahl" nicht, sie wählen per Briefwahl.

Die Tochter von einem Freund von mir ist blitzgescheit. Schon wahlberechtigt, aber trotzdem noch blitzgescheit. Und eines weiß sie, nicht wählen ist auch keine Lösung. Sie hat sich eine Wahlkarte besorgt und damit die "Qual der Wahl" erspart. Die hat sie dann ordnungsgemäß ausgefüllt und an den richtigen Stellen unterschrieben. Und dann hat sie, und jetzt kommt`s, die fürterhin gültige Wahlkarte ihrem Vater in die Hand gedrückt und gesagt, " ... so, da hast du meine Stimme, du brauchst nur noch ein Kreuzerl machen und die Karte abgeben. Weil ich weiß nicht, wen ich bei der Wahl wählen soll. Und keine Stimme abgeben, dass kann doch auch nicht die Lösung sein".

Sie können jetzt einwenden, das ist weibliche Logik. Aber sie müssen schon zugeben,  sie hat was. Ich zumindest bin grad noch am Überlegen, wem ich meine bis auf das Kreuzerl ausgefüllte Wahlkarte in die Hand drücken soll ... noch ist`` s Zeit. Denn sonst, am Sonntag in der Wahlzelle hab ich wieder einmal "die Qual der Wahl". Wie immer, öfter,  in immer kürzeren Abständen vor Wahlen.