Reutte bekommt wieder Luft
Manchmal geht alles ganz einfach: Der Reuttener Gemeinderat segnete die Jahresrechnung für 2014 ab.
REUTTE (rei). Geht doch: In kurzer Zeit präsentierte Reuttes Bürgermeister Luis Oberer am Donnerstag dem Gemeinderat die Jahresrechnung des Jahres 2014. Diese wurde von den Gemeindeparlamentariern kommentarlos zur Kenntnis genommen, danach einstimmig genehmigt, und als logische Konsequenz dem Bürgermeister auch einstimmig die Entlastung erteilt. Und das alles ohne Wortmeldung auch nur eines einzigen Gemeindemandatars.
Lediglich Vizebürgermeister Dietmar Koler ergriff das Wort - in der Phase, als er den Vorsitz übernahm, weil es darum ging, den Bürgermeister zu entlasten.
Jene Besucher der 40. Gemeinderatssitzung, die schon in den Jahren zuvor hin und wieder, manche regelmäßig, bei dieser für eine Gemeinde entscheidenden Sitzung dabei waren, kennen das auch anders. Früher wurde zumeist diskutiert, manchmal fast gestritten und Zahlen „zerklaubt“ - heuer alles nicht der Fall. Der „Laden läuft“, so scheint es jedenfalls.
Die Zahlen können sich ja auch sehen lassen. Der Bezirkshauptort kann auf ein Jahresplus von fast einer Million Euro verweisen. 22,8 Millionen an Einnahmen standen 2014 insgesamt 21,8 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber (Zahlen gerundet).
Nicht verschwiegen wurde dabei, dass allerdings das eine oder andere Projekt nicht umgesetzt wurde, das man ursprünglich auf der Liste hat. Da und dort durfte man sich über Mehreinnahmen, mit denen man nicht gerechnet hatte, freuen. Dafür mussten man andernorts aber auch höhere Ausgaben decken. Unter dem Strich dennoch ein Jahresplus von fast einer Million Euro.
Schnell war man sich dann auch einig wie man dieses Geld verwenden wird. Die Diskussionen dazu wurden in den Ausschüssen bzw. im Gemeindevorstand vorab geführt: 300.000 Euro werden den laufenden Betriebsmitteln zugeführt; 200.000 Euro werden für eine vorzeitige Darlehenstilgung im Bereich der Alpentherme Ehrenberg verwendet. Der Rest fließt in das laufende Jahr. So bekommt man auch 2015 wieder mehr „Luft“.
Dank des guten Jahresabschlusses für 2014 ging der Verschuldungsgrad von 61,9 Prozent auf 56 Prozent zurück. Gleichzeitig erhöhte sich der Stand der Rücklagen um das Doppelte. „Stark verschuldet“ (51-80%) bleibt Reutte damit aber weiterhin, allerdings ist man erstmals seit Jahren wieder nahe an einer „mittleren Verschuldung“ (21-50%) dran.
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