Altersheime sollen "zusammenwachsen"

Auf dem Areal des Bezirkskrankenhauses Reutte ist auchn das Haus Ehrenberg untergebracht.
  • Auf dem Areal des Bezirkskrankenhauses Reutte ist auchn das Haus Ehrenberg untergebracht.
  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE/EHENBICHL (rei). Geht es um das Thema Pflege, spielt jene für alte Menschen eine besondere Rolle. Zwei Altersheime gibt es im Bezirk: jenes der Marktgemeinde Reutte, das "Haus zum guten Hirten" in der Allgäuer Straße, und dazu das Verbandspflegeheim "Haus Ehrenberg", das dem Bezirkskrankenhaus angeschlossen ist.
Beide kümmern sich um die Betreuung alter Menschen. Gemeinsam können sie 145 Personen aufnehmen. Ganz schön viel, möchte man meinen, doch mitunter wird es "eng".  Mit Wartezeiten, ehe jemand einen Platz bekommt, ist daher zu rechnen.

Synergiene besser nutzen

Rechnen müssen beide Häuser aber auch ganz wo anders, nämlich bei den Betriebskosten. Beide Einrichtungen gehen in ihren Betriebsabläufen eigenständige Wege, obowohl sie im Grunde Vergleichbares anbieten und leisten. Synergiene werden nicht oder nur am Rande genützt.
Das soll sich künftig ändern. Das "Haus Ehrenberg" und das Seniorenzentrum Reutte sollen zusammengeführt werden. "Schließlich", so Reuttes Bürgermeister Luis Oberer bei der vergangenen Gemeinderatssitzung, "ist die Altenbetreuung eine Aufgabe für den ganzen Bezirk!"

30 Betten fehlen

Die Herausforderungen der Zukunft sind groß. Aktuell fehlen im Bezirk rund 30 Pflegebetten. Das hat zur Folge, dass bis zu einem Dreivierteljahr vergeht, ehe man einen Platz findet. Von der Bettennot sind beide Heime betroffen. Ebenso von hohen Kosten.
Die Zusammenarbeit zwischen beiden Häusern ist gut. Man hilft sich wo es geht.
Künftig soll alles noch besser werden und vor allem klar geregelt. Das will man erreichen, in dem die beiden Pflegeeinrichtungen offiziell in einem Verband zusammengeführt werden. Der Ausschuss des Pflegeverbandes gab dazu kürzlich "grünes Licht". Unter Federführung von Reutte wird nun die weitere Vorgangsweise erarbeitet.
Reuttes Bürgermeister Luis Oberer ist sich sicher: "Die Zusammenführung wird eine Win-Win-Situation für beide Seiten ergeben." Es gelte, die vorhandenen Synergieeffekte zu nutzen und gemeinsam den notwendigen Ausbau von stationären Einrichtungen sowie das betreute Wohnen im Bezirk voranzutreiben.

Sensibles Thema

Gemeindevorstand Elisabeth Schuster zeigte sich im Gemeinderat verwundert. Von einer Zusammenführung höre sie erstmals ließ sie wissen. Schuster liegt das "Haus zum guten Hirten" seit vielen Jahren besonders am Herzen. Als Obfrau des Sozialausschusses und frühere Vizebürgermeisterin war sie stets um dieses Haus bemüht.
Für sie ist daher klar, dass man das Thema einer Zusammenführung mit dem Haus Ehrenberg nicht "nebenher" diskutieren kann: "Es geht hier um die Bewohner und natürlich um die Mitarbeiter", mahnte sie zur Vorsicht.
Oberer beruhigte: "Noch ist nichts passiert. Es geht darum, Synergieeffekte bestmöglich zu nützen!" Der Reuttener Gemeindechef verwies darauf, dass die Zusammenarbeit in allen Bezirksverbänden gut funktionieren, warum also nicht auch bei der Seniorenbetreuung?
Und noch ein Argument pro Zusammenführung warf er in die Waagschale: Fördergelder. An die kommt Reutte als vergleichsweise finanzstarke Gemeinde mitunter nur schwer heran. Ein großer Verband mit allen Gemeinden, auch den finanzschwächeren, tue sich da einfach leichter.

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