Jägerschaft legte Leistungsbilanz vor

Die Trophäenschau in Reutte gehört zu den größten im ganzen Land.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Vergleichsweise friedlich ging es heuer bei der Trophäenschau der Außerferner Jägerschaft zu. Prägte eine deutliche Missstimmung zwischen Jägern und Jagdbehörde im vergangenen Jahr diese Leistungsschau der Jäger, waren heuer alle Seiten um ein bestmögliches Einvernehmen bemüht.

Vorgaben nicht erfüllt

Aber es brauchte auch einiges an gutem Willen, denn gemessen an den behördlichen Vorgaben entsprach das abgelaufene Jagdjahr nicht den Erwartungen. "Ich stehe mit gemischten Gefühlen da", bekannte BH-Stv. Konrad Geisler. Im sei die Veranstaltung im vergangenen Jahr noch gut in Erinnerung "wobei 'gut' so nicht stimmt", meinte der oberste Beamte im Bezirk.
Die vielen kritischen Bemerkungen im Vorjahre hätten Auswirkungen gehabt, "der Bezirkshauptmann hat Milch gegeben" sagte Geisler. Die Vorschreibungen seien daher durchaus moderat ausgefallen.
Rückblickend auf das abgelaufene Jahr stellte Geisler fest, dass die Abschusspläne in einigen Revieren sehr gut erfüllt wurden, "in einigen fehlt es aber grob!" Wo das der Fall war, müsse nachgebessert werden.
Dass man bei den Vorschreibungen für das heurige Jahr bislang keine Einigung erzielen konnte, findet Geisler "schade". Er drängt darauf, baldigst eine Einigung zu erzielen.

"Leidiges Thema"

Für Bezirksjägermeister Arnold Klotz ist das Thema "Abschusserfüllung" ein leidiges: "Wir müssen uns wieder eingestehen, dass wir es nicht geschafft haben, die geforderten 100 Prozent zu erfüllen." 84 Prozent habe man (ohne Tbc-Überwachungsgebiet) geschafft, das sei aber nicht befriedigend.
Dabei wären die für 2016 von der Jagdbehörde vorgegebenen Zahlen für Klotz erfüllbar gewesen. Klotz kritisierte, dass "es Reviere gibt, die der Auffassung sind, 80 Prozent Sollerfüllung muss genug sein." Solche Einstellungen würden der Jägerschaft aber den Verhandlungsspielraum nehmen.

Der Druck wird größer

Seinen Jägerkameraden hält Klotz aber zu gute, dass es immer schwieriger wird, die Vorgaben zu erfüllen. Massiv schuld an diesem Umstand sind seiner Meinung all jene, die den Wald als Freiraum für diverse Aktivitäten sehen. "Schatzsuche" im Gelände mittels GPS-Daten, Skitourengeher, Schneeschuhwanderer, Biker, sogar Drohnen, die über Waldlichtungen gesteuert werden - der Druck werde immer größer und das Wild zunehmend gestört. "Jagd vorbei", brachte Klotz das Problem mit zwei Worten aus Sicht der Jäger auf den Punkt.
"In Zukunft wird es zu wenig sein, vom grünen Tisch aus auf die Jäger zu zeigen und für alles was im Wald an Schäden passiert der Jagd den Schwarzen Peter zuzuschieben", meinte Klotz abschließend.

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