Hotel Bären wird abgerissen

Schwere Baumaschinen sind derzeit dabei, das Hotel Bären abzutragen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

WEISSENBACH (rei). Einst war der "Bären" das größte Hotel im Ort. Doch schon lange wird es nicht mehr bewirtschaftet und begann langsam zu verfallen. Von manchen Stellen drohte sogar Gefahr. So musste eine Zufahrt zu dahinterliegenden Grundstücken zeitweise für jeden Verkehr gesperrt werden.

"Das Haus war sehr desolat. Jetzt kommt es komplett weg", erzählt Bürgermeister Hans Dreier. "Das ist schon ein riesiges Gebäude. Da kommt ganz schön was zusammen", weiß Wolfgang Zobl vom gleichnamigen Abrissunternehmen zu berichten. Seine Männer tragen das Objekt ab. Alles wird genau getrennt und der passenden Entsorgung zugeführt. Der anfallende Bauschutt wird gebrochen und dient später einmal als Material für den Straßenbau oder für Parkflächen. In rund einem Monat sollen die meisten Arbeiten erledigt sein.

Anrainer atmen auf

"Endlich kommt das Haus weg! Das war ja schon gefährlich", freute sich sichtlich auch eine Nachbarin beim Lokalaugenschein der Bezirksblätter.

Lange Vorgeschichte

Der Abriss hat eine lange Vorgeschichte und ebenso lange war unklar, ob dieser so schnell überhaupt über die Bühne gehen kann. Es fehlte nämlich das erforderliche Geld.

Gemeinde machte Druck

Die Gemeinde Weißenbach machte daher bei früheren Eigentümer und dessen Bank Druck. Der Besitzer konnte aufgrund der hohen Abrisskosten diese selber aber nicht in Auftrag geben. Die Gemeinde versuchte daher eine Versteigerung des Hauses zu erwirken, was schließlich auch gelang.
Am Ende steigerte die Gemeinde das gesamte Anwesen für 200.000 Euro selber ein. Neben dem abbruchreifen Hotelbetrieb kam man so auch in den Besitz zweier dazugehörender Grundstück vor, bzw. hinter dem Hotel.
Die Gemeinde machte sich ihrerseits wieder auf die Suche nach einem Käufer für das Hotel, bzw. für das Grundstück, auf dem dieses steht und wurde fündig. Für 250.000 Euro konnte die Gemeinde verkaufen, blieb zugleich aber Besitzer der beiden Grundstücke neben dem Hotel.

Gut gelaufen

"Für uns ist das ganz gut gelaufen", freut sich Dreier über die positive Entwicklung für die Gemeinde. Der neue Besitzer, der Jagdpächter in der Gemeinde, hat nun auf seine Kosten den Abriss in Auftrag gegeben. Noch gibt es kein Ansuchen für eine weitere Nutzung des Grundstücks, in Weißenbach rechnet man aber damit, dass hier Wohnungen entstehen werden.
Auch die nun im Besitz der Gemeinde stehenden Grundflächen vor und hinter dem ehemaligen Hotel Bären sollen dem Wohnbau zugeführt werden.

Besonderes Verhältnis zum Haus

Bürgermeister Hans Dreier ist froh über die Entwicklung, welche das Thema genommen hat. Er selbst hat ein ganz besonderes Verhältnis zum "Bären": "Mein Urgroßvater Nikolaus Dreier hat in das Haus eingeheiratet und war Bäcker und Bärenwirt in Weißenbach. Ich als einer seiner Nachkommen bin es jetzt, der den Abriss des Hauses vorantreiben musste."
In früheren Zeiten war das Hotel Bären sehr beliebt. Es gab eine Kegelbahn und einen Schießstand. Einheimische wussten das Haus sehr zu schätzen und mit zunehmendem Tourismus wurde es ausgebaut. Doch der touristischen Aufwärtstrend hielt nicht an. Schließlich musste das Hotel zusperren. Bald ist es nur noch Geschichte.

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