Arlberg: Die Suche nach der Stille

Weihnachten im Hotel Madlochblick mit den Hausgästen und Konrad Huber. | Foto: © ServusTV / epofilm
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ARLBERG. Die "stillste Zeit im Jahr“ ist am Arlberg nur bedingt eine ruhige Zeit. Beinahe jeder Einheimische ist in den Skitourismus involviert, ob als Bäcker, Skilehrer, Förster, Jäger, Holzbildhauer, Lawinensprengerin, engagierter Skistar oder Hotelière. Heimatleuchten blickt hinter die Kulissen des großen Skizirkus, begleitet die Menschen abseits der präparierten Natur und entdeckt auch die Besinnlichkeit in der Wiege des Wintertourismus.
Arlberg-auf, Arlberg-ab tummeln sich in der Wintersaison massenweise Menschen aus allen Herren Ländern. Mit ihnen weht alljährlich ein frischer internationaler Wind durch die Täler, der den Mythos Arlberg und dessen Erfolg seit Jahrzehnten nährt.
Doch auch hier, im Herzen des Wintertourismus, zeigt sich, dass hohe Besucherzahlen allein nicht das Maß aller Dinge sind – zumindest, wenn es nach den Menschen geht, die dem Berg in jeder Saison die Treue halten. Menschen wie Martin Walch, den einzigen Frischbäcker aus Lech, dessen Backofen um diese Zeit kaum auskühlt, oder Hans Küng, den letzten Milchbauern aus Zürs, der die Gastronomie mit frischer Biomilch versorgt. Mittendrin statt nur dabei war stets auch Ferdl Nöbl. Der 80-jährige Skiveteran, der heute noch als Skilehrer arbeitet, hat den Aufschwung und Wandel der Region und des Skisports erlebt. In Heimatleuchten berichtet er vom Minikosmos Arlberg. Ebenso wie die Hotelière Andrea Schuler, die offen über die Zweischneidigkeit der Skikultur spricht.

Die weiße Bedrohung

Heimatleuchten blickt auch hinter die Kulissen des allseits bekannten Ski-Tohuwabohus – zum Beispiel hinein in den Wald mit dem Förster Norbert Egger und dem Wildhüter Max Walch. Beide sorgen sich um den Natur- und Lebensraum sowie die Tiere, die mit zunehmender Größe der Pisten und Besucherzahl verdrängt werden. Eine rein naturgegebene Gefahr hingegen droht von oben. Das Bergland ist jährlich von gewaltigen Schneemassen gleichermaßen gesegnet und bedroht. Die Gefahr dabei stets im Visier hat Angelika Kaufmann. Heimatleuchten begleitet die Lawinensprengmeisterin beim explosiven Einsatz.

Still und starr ruht der Berg

Den Zauber von Weihnachten findet man trotz aller Action selbst in einem Skigebiet. So zum Beispiel in der Stube des Holzbildhauers Konrad Huber, dessen Talent zu dieser Jahreszeit die Form von Krippenfiguren annimmt. Jede davon ist ein Unikat und Meisterwerk aus Zirbenholz, an dem der Künstler drei Tage arbeitet. Friedvoll ist es auch um Lorraine Huber, wenn die Freeriderin abseits der Massen allein über wildes Gelände gleitet. Bedächtige Klänge ertönen hingegen aus den Kirchen, wo frühmorgens Rorate – feierliche Adventmessen – gefeiert werden. Eine kostbare Auszeit für die Menschen in der Region. Die Weihnachtsbotschaft gelebt wird auch in der Hospiz-Bruderschaft in St. Christoph, einer jahrhundertealten karitativen Vereinigung, die der Hotelier Adi Werner in den 1960er-Jahren ins Leben gerufen hat. Zur Runde der edlen Unterstützer zählt auch Skistar Mario Matt. Heimatleuchten ist mit dabei, wenn er zum Ritter der karitativen Bruderschaft geschlagen wird.

Wann: 01.12.2017 20:15:00 Wo: Lech, Lech, 6764 Lech auf Karte anzeigen
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