Kunstschnee auch für Loipen wichtig

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TANNHEIMER TAL (rei). Sport spielte im Tannheimer Tal eine wichtige Rolle. Die Region ist in mehrfacher Hinsicht eng mit sportlichen Großveranstaltungen verbunden. Im Sommer sind es der Radmarathon und der Seenlauf, die hunderte Teilnehmer anlocken, im Winter ist es der Skitrail, der zur Großveranstaltung herangewachsen ist.
Skittrail, das heißt Langlaufssport. Langlaufen ist aber auch abseits des Großevents im Hochtal ein Dauerthema. Die Region ist stark auf das Langlaufen ausgerichtet. Viele Einheimische schnellen sich gerne die schmalen "Latten" unter die Füße und viele Gäste kommen wegen der Langlaufmöglichkeiten ins Tal.
"Für uns ist Langlaufen ein ganz zentrales Thema", sagt dazu auch Michael Keller. Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes muss es wissen, schließlich läuft er gerne selber, außerdem richtet er den Skitrail aus.
Nun rüstet man sich im Tannheimer Tal zunehmend auch für Zeiten, sollte die Schneelage nicht so sein, wie man sich das wünscht. In Grän gibt es inzwischen eine Loipe, die beschneit werden kann und in Tannheim macht man sich daran, eine solche Möglichkeit zu schaffen. "Die Gespräche werden derzeit geführt", erklärt Keller.
Im Zwischentoren, im Lermooser Moos, hat man schon etwas länger Erfahrungen mit einer künstlich beschneiten Loipe, jetzt zieht das Hochtal nach.

Das große Vorbild für wohl alle Tourismusregionen, in denen der Langlaufsport von Bedeutung ist und die an eine künstliche Beschneiung denken, ist wohl die Region Seefeld. "Der Aufwand dort ist enorm. Dort wurde sogar der notwendige Unterbau geschaffen", erzählt Keller.
Davon ist man im Hochtal weit entfernt. Aber man hat auch hier aufgerüstet. Drei moderne Pistengeräte zur Loipenpräparierung hat man. Das älteste ist sieben Jahre alt, eines wurde vergangenes Jahr angekauft, das dritte ist seit Saisonsstart 2017 im Einsatz. Alle drei sind mit Gummiketten ausgestattet. "Dadurch schonen wir den Boden", weiß Keller zu erzählen.

Gerade jetzt, da die Schneeauflage noch dünn ist, ist das von besonderer Bedeutung. Jetzt gilt es die unterste Schneeschicht so kompakt zu gestalten, dass später Skatingspur und klassische Spur gleichermaßen dauerhaft gesichert sind. Schmutz, in Form von Erdreich, das durch herkömmliche Metallketten aufgenommen wird, kann man da nicht brauchen. "Die Gummiketten sind da deutlich schonender", erklärt Keller.
Jetzt mit dem ersten Schnee werden die Voraussetzungen für die weitere Qualität der Loipen geschaffen. "Solange die Schneeauflage dünn ist, können wir nur Skatingloipen anbieten. Für die klassische Spur braucht es einfach mehr Schnee", erklärt Keller.
Sobald aber ausreichende Schneehöhen da sind, werden auch die Loipen für den klassischen Langlauf gezogen.
Dann, in der Hochsaison, werden es 70 Kilometer klassiche Spuren und 70 Kilometer Langlaufloipen sein, die kostenlos angeboten werden. Jene Mitarbeiter, die abends zumeist ab 17 Uhr mit den Pistengeräten die Loipen präpariern, spulen zusammen aber rund 230 Kilometer herrunter, denn der Andrang auf den Loipen im Tannheimer Tal ist groß. Über weiter Strecken müssen mehrere Spuren nebeneinander gezogen werden.
Keller: "Wir haben sehr moderne Maschinen zur Präpaierung im Einsatz. Die sind aber nur drei Meter breit, während Pistengeräte bei den Skiliften teilweise doppelt so breit sind." Wer Loipen präparieren will, muss aber auf die Infrastruktur achten - es sind die Brücken und Wege, welche die Breite vorgeben. Mehr als drei Meter geht daher nicht.
"Unsere Bemühungen kommen gut an", freut sich Keller. Er und weitere Vertreter des Tannheimer Tals sind laufend unterwegs und werben für das Hochtal. Zuletzt in München, Stuttgart und Köln. "Mit unserem Gesamtangebot, das neben dem Langlauf natürlich auch das alpine Skifahren, Winterwandern, Rodeln usw. inkludiert, stoßen wir schon auf breiten Zuspruch", versichert der Geschäftsführer des TVB Tannheimer Tal.
Wenn jetzt noch "Frau Holle" mitspielt, sollte die Saison also laufen. Und Beschneiungsanlagen gibt es sonst ja auch noch. An den Liften und inzwischen auch im Loipenbereich.

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