Lermoos drängt auf eine "Umfahrung Nord"

LERMOOS (rei). Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt man in Lermoos die Debatte rund um mögliche Tunnelvarianten entlang der Fernpassroute B179. An Lermoos fließt der Durchzugsverkehr seit 1984 vorbei - damals wurde der Lermooser Tunnel eröffnet.
Wirklich verkehrsberuhigt ist die Gemeinde dennoch nicht. Abgesehen vom innerörtlichen Verkehrsaufkommen rollt auch ein Gutteil jener Fahrzeuge durch den Ort, die aus bzw. in Richtung Garmisch-Partenkirchen unterwegs sind.
Und das sind immer mehr Fahrzeuge."Derzeit wird im Raum Oberau ein Umfahrungstunnel gebaut und auch über den Kramer-Tunnel in Garmisch wird intensiv diskutiert. Der Verkehr aus dieser Richtung wird sicher zunehmen", vermutet daher Stefan Lagg. Der Lermooser Bürgermeister blickt daher besorgt über die Grenze hinweg und nennt einen Wunsch: Lermoos - und damit auch die beiden anderen Zugspitzkessel-Gemeinden Ehrwald und Biberwier - müssen von diesem Verkehr, der aus München heranrollt, befreit werden.
Beste Möglichkeit dafür ist nach Ansicht Laggs eine Tunnelumfahrung im Norden von Lermoos.
Irgendwo, kurz vor dem Ehrwalder Viadukt, könnte der Tunnel beginnen und dann hinter Lermoos, im Berg, den Verkehr hinüber zur bestehenden B179 leiten. Hier könnte der Verkehr dann in die bestehende Straße eingebunden werden. "Rund drei Kilometer", so die Schätzung von Lagg, "wäre der benötigte Tunnel ungefähr. Also in etwa so lang wie der bestehende Lermooser Tunnel."

Grenze des Zumutbaren erreicht

Für den Lermooser Gemeindechef steht außer Frage, dass die Tourismusgemeinde am Fuße des Grubigsteins in punkto Durchzugsverkehr an der Grenze angelangt ist. Mehr sei einer auf den Tourismus ausgereichtete Gemeinde nicht zumutbar. Darin sei man sich in Lermoos einig und auch in den Nachbargemeinden Ehrwald und Biberwier, den ebenfalls unter dem zunehmenden Durchzugsverkehr aus bzw. in Richtung Garmisch leiden, sehe man die Situation ähnlich.
Die von Lagg angsprochene Tunneumfahrung könnte das Problem lösen. Keine wirklichen Präferenzen hat Lagg dann für die intensiv diskutierten Tunnelvarianten entlang der B179, also den Fernpass-Scheiteltunnel bzw. andere, große Varianten, wie etwa den Gartnerwandtunnel.
Die Sinnhaftigkeit des Fernpass-Scheiteltunnels zweifelt Lagg an, beim Gartnerwandtunnel oder einer anderen Tunnelvariante in Richtung Gurgltal befürchtet er wiederum den Fall des Tonnagelimits. Daher möchte er keine Empfehlung für eine der beiden Möglichkeiten aussprechen.
"Klar ist nur, auch hinsichtlich der Umfahrung von Lermoos muss etwas passieren. Darauf werden wir künftig drängen", kündigt Lagg an. Denn: "Wir wollen später einmal nicht  den Vorwurf bekommen, das Thema verschlafen und nichts getan zu haben."

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