Mini-Bolide fährt mit High-Tech von Plansee

Elias Feineler stellte den Erstkontakt zu Plansee her.
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BREITENWANG (rei). Laut war es vergangenen Freitag am Parkplatz beim Werksgelände Süd der Planseewerke. Kein üblicher Lärm, wie man ihn vielleicht mit einem Industriebetrieb in Verbindung bringen würde, sondern dass Grollen eines Rennmotors war zu hören.
Ein Rennbolide, teilweise ausgestattet mit Komponenten, die bei Plansee hergestellt wurden, drehte vor den Augen einiger interessierter Mitarbeiter und der Plansee-Führungsmannschaft seine Runden am Parkplatz.

Klein, aber rasant

Wer jetzt an einen Formel 1-Boliden denkt, wird vielleicht enttäuscht, es handelte sich um einen ultaleichten Rennwagen, der von Studenten der Technischen Universität München gebaut, betreut und sehr erfolgreich bei Rennen eingesetzt wird.
Gerade einmal 65 PS leistet der kleine Flitzer. Im ersten Moment hört sich das wenig spektakulär an. Doch das Fahrzeug ist nur 160 kg schwer und weist einen Anpressdruck auf die Räder auf, der es sprichwörtlich auf der Straße kleben lässt. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h meistert das Auto in drei Sekunden.
Und was hat Plansee mit all dem zu tun? Hier werden im Auftrag der Studenten Dreh- und Frästeile hergestellt, die dem Rennwagen erst seine erstaunlichen Leistungen ermöglichen.

Zufälliger Kontakt

Dass es zur Zusammenarbeit kam, ist einem Weißenbacher zu verdanken. Elias Feineler machte ein Praktikum bei Plansee. Damit überbrückte er die Wartezeit, bis sein Studium in München startete. An der TU München kam er mit jener Gruppe ins Gespräch, die man als die "Rennabteilung" der Uni bezeichnen könnte.
"Da habe ich erfahren, dass immer wieder wichtige Teile fehlen, um das Auto schneller und stabiler zu machen", erzählt Feineler. Er machte auf Plansee aufmerksam. Kontakte wurden geknüpft und Plansee erklärte sich bereit, als Teilehersteller in das Sponsoring einzusteigen.

Professionelle Zusammenarbeit

Heute sind viele Plansee-Teile am Boliden verbaut. "Da läuft alles voll professionell ab. Wir bekommen hundertprozent passgenaue Teile geliefert", erzählte Feineler bei der Vorstellung des Fahrzeugs in Breitenwang. Das sind die Studenten so nicht gewöhnt. Andere Partner liefern teilweise Bauteile, die in mühsamer Kleinarbeit nachgefertigt werden müssen. "Mit unter müssen wir dann mit der Feile ran, nicht so, wenn uns Plansee etwas schickt", freute sich Feineler.

Auch Plansee profitiert

Die Partnerschaft ist aber nicht entstanden, weil man bei Plansee rennsportfanatisch wäre, sondern aus praktischen Gründen. "Die Bearbeitung der anspruchsvollen Teile haben unter anderem zehn Zerspanungslehrlinge bei Plansee übernommen", berichtet Projektleiter und Bearbeitungsexperte Stefan Füller. Die Lehrlinge arbeiten eng mit den angehenden Ingenieuren, Informatikern, Betriebswirtschaftlern und Designern der TU München zusammen. „Genau die richtige Zielgruppe für uns – engagierte, junge Leute, die etwas bewegen wollen“, ergänzt Sabine Fuchs, Leiterin Führungskräfte- und Organisationsentwicklung bei Plansee.

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