Ausstellungseröffnung Schwabenkinder in der Wunderkammer Elbigenalp

Wunderkammer
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Sklavenhandel im Schwabenland? - Ja das hat es gegeben! Leidtragende waren die Kinder aus den Bergtälern der Alpen. Sie wurden auf den Kindermärkten etwa in Kempten, Wangen oder Ravensburg über den Sommer als billige Arbeitskräfte der Bauern verkauft.
Mit viel Herzblut ist eine Ausstellung über die Lechtaler Schwabenkinder in der Wunderkammer Elbigenalp zusammengetragen worden - ein Stück Vergangenheitsbewältigung findet dort statt. Kompetent moderierte Mag. Peter Friedle die Veranstaltung. Die Ausstellung bietet breit gefächert Hintergrundinformationen auf Bild- und Zeittafeln zu Ursachen, Arbeit oder Reisewegen der Lechtaler Schwabenkinder. Die Sonderaustellung hat auch einen Forschungsauftrag: in einer Kartei soll das Schicksal aller Schwabenkinder aus dem Lechtal erfasst werden, um Mithilfe wird gebeten. Bisher sind rund 70 Karteikarten angelegt.
Bei der Ausstellungseröffnung am 08.06.2017 erzählte bewegend Maria Schedler, geb. Kerber aus Bach von ihren Erlebnissen als Schwabenkind. Tonaufzeichnungen von weiteren Zeitzeugen können in der Ausstellung angehört werden. Die beiden Holdbildhauerinnen Melanie Klotz und Anna Simma der Schnitzschule Elbigenalp stellten ihre ausdrucksstarken Holzarbeiten vor, die sie zum Thema gefertigt haben. Der Obmann der Geierwallybühne, Bernhard Singer, gab einen Einblick in die laufenden Probearbeiten des Theaterstücks "Schwabenkinder" - die Premiere ist am 07. Juli 2017 - heuer mit 29 Schauspielern, davon 14 Kinder besetzt. Emotinaler Höhepunkt der Ausstellungseröffnung war, als Claudia Lang-Forcher, die Autorin des Bühnenstücks "Schwabenkinder" von ihren Recherchen bei alten Lechtalern erzählte, die tiefe Narben in der Seele hinterlassen haben.
Immer Mittwoch bis Samstag von 10 - 12 Uhr und 14 - 18 Uhr bzw. an Geierwally-Spieltagen bis 19 Uhr ist die Wunderkammer geöffnet. Für Besucher des Theaterstücks ist der Besuch der Wunderkammer kostenlos.

Wo: Wunderkammer, 6652 Elbigenalp auf Karte anzeigen
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